Deutschland

Laschets Umfragewerte bröckeln weiter – aber kein Verzicht zugunsten Söders auf Kandidatur

Die Bundestagswahl rückt immer näher. Für den CDU-Vorsitzenden und Unions-Spitzenkandidaten Armin Laschet wird die Situation immer ungemütlicher. Seine Umfragewerte bröckeln weiter. Bei einem Wahlkampftermin kam nun sogar die Frage nach einem Verzicht auf die Kandidatur.
Laschets Umfragewerte bröckeln weiter – aber kein Verzicht zugunsten Söders auf KandidaturQuelle: AFP © Christian Mang

Rund sechs Wochen bleiben noch bis zur Bundestagswahl. Und ausgerechnet zum Start in diese heiße Wahlkampfphase schmiert der Spitzenkandidat von CDU und CSU in den Umfragen ab, so auch wieder in einer aktuellen Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Civey für die Zeitung Augsburger Allgemeine. 

Knapp drei Viertel der von Civey Befragten in Deutschland (73,9 Prozent) haben demnach eine negative Meinung von Armin Laschet. Fast die Hälfte der Befragten gab sogar an, "sehr negativ" über den Kanzlerkandidaten der Unionsparteien zu denken. Lediglich 14,7 Prozent bewerten den derzeitigen Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen in seiner Rolle als Bundeskanzler-Kandidat positiv. Der Rest ist unentschieden.

Selbst unter den Wählern der Union sind die Meinungen über Laschet gespalten, heißt es einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters. So stehen 43,9 Prozent hinter ihrem Kanzlerkandidaten, hingegen denken 37,6 Prozent negativ über ihn. In den übrigen politischen Lagern überwiegt der Anteil derer deutlich, die Laschet kritisch sehen. Am klarsten ist dies unter den Anhängern von Bündnis 90/Die Grünen, wo 95,3 Prozent der Befragten laut Reuters kein gutes Bild von Laschet haben. Gerade einmal 1,5 Prozent von ihnen bewerten den möglichen Nachfolger von Angela Merkel im Kanzleramt positiv.

Auch die Werte einer weiteren Umfrage verheißen nichts Gutes für Laschet. In einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Forsa sagte ein Viertel der Befragten, die derzeit nicht CDU oder CSU wählen wollen, sie würden bei einem Kandidaten Markus Söder (CSU) doch für die Union stimmen. Wenn nur die Hälfte dieser Wähler ihre Ankündigung wahr machen würde, käme die Union auf 33 Prozent, rechnete das Institut daraufhin vor. Im RTL/ntv-Trendbarometer verharrt die Union derzeit bei 23 Prozent.

Doch trotz bröckelnder Umfragewerte sieht Laschet wohl keinen Anlass für einen Verzicht auf seine Kanzlerkandidatur. Bei einem Wahlkampftermin in Oldenburg sei er laut einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa mit der Frage konfrontiert worden, ob er denn erwägt, sich zugunsten des bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden Markus Söder zurückzuziehen. Der Spitzenkandidat der beiden Unions-Schwesterparteien erklärte darauf: "CDU und CSU haben klar entschieden." Laschet ergänzte:

"Ich kommentiere keine guten Umfragen und keine schlechten Umfragen, ich bin im Wahlkampf."

Er habe Respekt vor den Wählern, "die am 26. September eine Richtungsentscheidung für Deutschland fällen". Laschet hatte sich in einem kurzen, aber harten Kampf um die Kanzlerkandidatur innerhalb der Union gegen Söder durchgesetzt.

Die Sozialdemokraten um ihren Kanzlerkandidaten Olaf Scholz gewinnen im RTL/ntv-Trendbarometer gegenüber der Vorwoche zwei Prozentpunkte hinzu und liegen mit 21 Prozent nur noch zwei Punkte hinter der Union. Die Grünen verlieren einen Punkt und rangieren nun bei 19 Prozent.

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