Deutschland

Maulkorb mit Mundschutz: Schulleiter in Münster sollen Probleme an Schulen verschweigen

Schulleiter in Münster wurden dazu ermahnt, auch in Zeiten von Corona ein positives Bild ihrer Schulen nach außen zu tragen. Ein Schulleiter spricht von einem "Maulkorb", der Vorsitzende der Schulleitungsvereinigung NRW sieht in dieser Art von Druck eine "neue Qualität".
Maulkorb mit Mundschutz: Schulleiter in Münster sollen Probleme an Schulen verschweigenQuelle: www.globallookpress.com © Frank May

Am Freitagmorgen meldete das Robert Koch-Institut (RKI) 23.648 neue positive Corona-Laborbefunde in Deutschland. Bund und Länder wollen diesmal erneute flächendeckende Schulschließungen vermeiden. Auf den Wechsel von Präsenz- hin zum Distanzunterricht soll möglichst verzichtet werden. Es wurde kein Corona-Inzidenzwert festgelegt, bei dem eine Schule geschlossen werden sollte. Das RKI empfiehlt, Schulklassen zu teilen, falls ein bestimmter Grenzwert erreicht wird. 

Rund 0,37 Prozent (106 Schulen) aller Schulen in Deutschland sind derzeit komplett und weitere 14 Prozent (4.074 Schulen) teilweise geschlossen. 

Zum "Angepassten Schulbetrieb in Corona-Zeiten" heißt es vom Schulministerium NRW

Sollten bei Testungen oder auf anderem Wege Infektionsfälle mit dem Corona-Virus festgestellt werden, wird das zuständige Gesundheitsamt von der Schulleitung informiert und entscheidet über weitere Maßnahmen.

Schulleiter in der Region Münster erhielten von der Bezirksregierung Münster ein Schreiben, in dem sie dazu aufgefordert wurden, deren Schulen bei Anfragen als sicher darzustellen. Darin heißt es: 

Eltern, die in Sorge um ihre Kinder sind, Lokalpolitiker unter Druck und ihre Kollegen wollen nicht hören, dass sie Zweifel haben, sondern, dass ihre Schule ein sicherer Ort ist. Entsprechend sollten Sie diese Botschaft verstärken.

Aus Angst vor Repressalien scheuen sich Schulleiter davor, namentlich Kritik an dem Schreiben zu üben. Ein Schulleiter eines Gymnasiums, der nicht genannt werden möchte, erklärte dem Haller Kreisblatt, dass die Bezirksregierung schon lange fordere, Probleme an Schulen zu verschweigen. Dabei sei es egal, ob es um "Corona, Gewalt oder Baumängel" gehe. Der schöne Schein sollte möglichst gewahrt werden. Der Leiter einer Gesamtschule in Bielefeld berichtet über die Erfahrung, dass "unbequeme Lehrer und Rektoren zur Schulaufsicht zitiert" würden.  

Der Vorsitzende der Schulleitungsvereinigung NRW, Harald Willert, erklärte: 

Das ist ein Aufruf zur Intransparenz getarnt als Hilfestellung für Öffentlichkeitsarbeit in der Krise. Dieses hinterlistige und unaufrichtige Vorgehen bestätigt die Erfahrungen vieler Lehrer. Äußert man sich in der Öffentlichkeit kritisch meldet sich die Schulaufsicht und droht mit dienstrechtlichen Konsequenzen. 

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sprach sich dafür aus, dass Schulen offen bleiben sollten: 

Aber die Art und Weise, wie die Schulen jetzt betrieben werden, ist nicht sicher genug. 

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