Gesellschaft

TikTok blockiert RT und Sputnik in der Europäischen Union

Nach Microsoft und Meta nun auch TikTok. Medienberichten zufolge hat die Video-App den Zugang zu Russlands staatlichen Medien RT und Sputnik in der Europäischen Union eingeschränkt. Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte den Schritt.
TikTok blockiert RT und Sputnik in der Europäischen UnionQuelle: Gettyimages.ru © Chesnot

Wie ein Sprecher des Unternehmens dem US-Rundfunksender NRP sagte, werde die Video-App TikTok den Zugang zu Inhalten von RT und Sputnik in der Europäischen Union einschränken. Die Änderungen bedeuten, dass Nutzer innerhalb der EU nicht mehr auf Inhalte von RT und Sputnik zugreifen können.

Bobby Allen, ein NPR-Reporter, twitterte am Dienstag mit Verweis auf einen Sprecher des Unternehmens, dass TikTok die Seiten einiger russischer Medien in der Europäischen Union bereits gesperrt habe.

Zuvor hatten auch Meta Platforms und Microsoft angekündigt, gegen RT und Sputnik vorzugehen. Microsoft beschloss, die Apps von RT aus dem App Store zu entfernen und keine Inhalte von RT und Sputnik im Microsoft Start-Newsfeed und auf dem Portal msn.com anzuzeigen. Auch Facebook teilte mit, den Zugang zu Inhalten von RT und Sputnik in der EU einzuschränken. In einer Erklärung von Facebooks Muttergesellschaft Meta hieß es, der Konzern habe Anfragen von mehreren Regierungen und der Europäischen Union erhalten, "weitere Schritte in Bezug auf die staatlich kontrollierten russischen Medien zu unternehmen".

Am Dienstagmorgen teilte die Videoplattform Youtube mit, dass die Kanäle von RT und Sputnik mit sofortiger Wirkung europaweit gesperrt werden. Es werde jedoch eine Weile dauern, bis die Maßnahmen technisch umgesetzt werden. Bereits im vergangenen Jahr wurde der Youtube-Kanal von RT DE auf Youtube entfernt.

Vergangenen Sonntag kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ein komplettes Verbot von RT und Sputnik in der EU an. Wie diese Maßnahme technisch umgesetzt wird und wann sie in Kraft treten soll, ist noch unklar. Das Verbot soll auch die Tochtergesellschaften von RT und Sputnik betreffen.

Mehr zum Thema - Facebook-Mutterkonzern Meta schränkt Zugang zu RT und Sputnik in der EU ein

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.