Gesellschaft

Erleichterung im Sexgewerbe: Berlin lockert Verbot der Prostitution

Seit Beginn der Corona-Pandemie und dem Lockdown im März ist Prostitution deutschlandweit verboten. In Berlin werden die Vorschriften nun gelockert. Ab Samstag können Bordelle in der Hauptstadt wieder Kunden empfangen, allerdings ist Sex vorerst noch untersagt.
Erleichterung im Sexgewerbe: Berlin lockert Verbot der ProstitutionQuelle: AFP © DAVID MCNEW / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP

Sexarbeit wird in Berlin schrittweise wieder erlaubt. Das hat der Berliner Senat entschieden. Demnach dürfen sexuelle Dienstleistungen ohne Geschlechtsverkehr ab dem 8. August wieder angeboten werden. Das betrifft etwa Domina-Studios. Ab dem 1. September sollen dann unter strengen Hygieneauflagen auch sexuelle Dienstleistungen mit Geschlechtsverkehr wieder zulässig sein, teilte die Gesundheitsverwaltung mit.

Sexarbeit war wegen der Corona-Pandemie monatelang verboten. Zuletzt hatte die Deutsche Aidshilfe gefordert, dass diese schnellstmöglich wieder erlaubt werden müsse. Ulf Kristal vom Vorstand der Aidshilfe sagte, Sexarbeit dürfe nicht anders behandelt werden als andere Tätigkeiten mit engem Körperkontakt.

Niemand hat darüber zu urteilen, ob für jemand anderen ein Friseurbesuch oder ein sexuelles Erlebnis wichtiger ist.

Kristal wies darauf hin, dass das Tätigkeitsverbot viele Sexarbeiterinnen in Notlagen bringe. "Viele sind ohne Einkommen, nicht wenige auch ohne Wohnraum oder Krankenversicherung. Prekäre Lebenssituationen und Abhängigkeitsverhältnisse werden verschärft." Auf der anderen Seite werde Kunden und Kundinnen die sexuelle Dienstleistung vielfach verwehrt – was eine Einschränkung ihrer Sexualität sein könne.

Rund 40.000 Prostituierte in Deutschland

In Deutschland waren laut Statistischem Bundesamt Ende vergangenen Jahres rund 40.400 Prostituierte nach dem Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) gemeldet. Die Behörden zählten 2170 gesetzlich lizenzierte Prostitutionsgewerbe. Nach dem Gesetz werde illegale Prostitution in der Statistik nicht erfasst, betonte das Amt.

Erst am vergangenen Wochenende hatten in Hamburg Sexarbeiterinnen und Bordellbetreiber auf St. Pauli zum wiederholten Mal für eine Wiederzulassung der Prostitution demonstriert. "Lieber legal und kontrolliert – als illegal und unkontrolliert", forderten sie und appellierten an Bürgermeister Peter Tschentscher, das Prostitutionsgewerbe auch in der Hansestadt aus dem Corona-Lockdown zu entlassen.

Mehr zum Thema - Corona und "Sexkaufverbot": Prostituierten droht Existenzverlust

(rt)

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.