Europa

Nord Stream? Es geht auch anders: Ungarn erhält in diesem Winter zusätzliche Gasmengen aus Russland

Während die deutsche Bundesregierung beteuert, die Gasspeicher seien so gut gefüllt wie nie zuvor und ein Botschafter verkündet, Deutschland werde nie wieder Energieträger aus Russland beziehen, geht Budapest einen anderen Weg. Ungarn wird in diesem Winter mehr Gas aus Russland erhalten.
Nord Stream? Es geht auch anders: Ungarn erhält in diesem Winter zusätzliche Gasmengen aus RusslandQuelle: www.globallookpress.com © Attila Volgyi/XinHua

Ungarn unterwirft sich weiterhin nicht dem euro-atlantischen Sanktionsregime gegen Russland in Bezug auf Energieträger, sondern nutzt die zulässigen Ausnahmen, um seinen Energiebedarf weiterhin mithilfe Russlands zu decken.

Einfuhren von Öl und Gas über die bestehenden Rohrleitungen zwischen Russland und Europa sind von den Sanktionen ausgenommen. Ihre Nutzung hängt vom politischen Willen der zuständigen Regierungen ab.

So bezieht Ungarn ungeachtet des Krieges in der Ukraine nach wie vor den größten Teil seines Gases aus Russland – und steigert die von Gazprom bezogenen Erdgasmengen sogar noch. In einem Interview mit dem Rossija-1-Journalisten Pawel Sarubin erklärte Alexei Miller, Chef der Gazprom-Holding, in der Sendung Moskau.Kreml.Putin:

"Gazprom wird im kommenden Winter dauerhaft zusätzliche Gasmengen nach Ungarn liefern. Gazprom hat bereits zusätzliche 1,3 Milliarden Kubikmeter Gas nach Ungarn im Jahr 2023 gepumpt."

Zuvor hatte der ungarische Außenminister Péter Szijjártó, wie TASS berichtet, erklärt, dass sein Land mit dem derzeitigen Gasvertrag mit Russland zufrieden sei. Ungarn nutzt in seinem Interesse die Möglichkeiten, die in den Abmachungen über Energielieferungen mit der russischen Seite getroffen wurden.

Schon im September 2021 hatte das ungarische Unternehmen MVM zwei langfristige Verträge mit Gazprom unterzeichnet. Diese Abkommen sahen die Lieferung von insgesamt 4,5 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr über Pipelines durch Serbien und Österreich unter Umgehung der Ukraine vor.

Nach der Zerstörung von drei der vier Röhren der Nord-Stream-Pipelines wurden die Gaslieferungen durch die Ostsee bis auf Weiteres ausgesetzt. Daher hat Ungarn noch im Oktober 2022 mit Russland eine Vereinbarung über die Erhöhung der russischen Gaslieferungen über die südliche Route – TurkStream und deren Abzweigung über Bulgarien und Serbien – getroffen. Bereits im Jahr 2022 erhielt Ungarn 4,8 Milliarden Kubikmeter Gas über diese Route.

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