Europa

Schweden: Parlament stimmt für Ausbau der Atomenergie

Das schwedische Parlament hat im Juni für den Bau neuer Atomkraftwerke gestimmt. Eine hundertprozentige Versorgung aus erneuerbaren Energien wird nicht mehr angestrebt. Der gesteigerte Strombedarf könne aktuell nur mit Atomenergie gesichert werden.
Schweden: Parlament stimmt für Ausbau der AtomenergieQuelle: www.globallookpress.com © IMAGO / Dirk Sattler

Schweden hat sich für den Ausbau der Nutzung von Kernenergie entschieden und strebt nicht mehr danach, das Land zu hundert Prozent aus "erneuerbaren" Energien zu versorgen. Laut einem Bericht bei der österreichischen Plattform tkp.at am Sonntag habe die schwedische Regierung damit dem sogenannten "European Green Deal" der EU-Kommission "einen Schlag versetzt". Schweden habe die dort vorgesehenen Ziele für "grüne Energie" aufgegeben.

Das Nachrichtenmagazin tkp.at bezog sich damit auf die jüngste Entscheidung des schwedischen Parlaments. Die Parlamentarier hatten sich bereits am 20. Juni mehrheitlich auf den Bau neuer Atomkraftwerke in dem skandinavischen Land geeinigt. Euroaktiv hatte dazu am 21.Juni gemeldet, das Parlament habe "grünes Licht für den Bau neuer Atomkraftwerke in einem Land gegeben, das vor 40 Jahren für den Ausstieg aus der Atomenergie gestimmt hat".

Anstatt elektrischen Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu beziehen, hieße es in Schweden jetzt, der Strom müsse aus "100 Prozent fossilfreien" Energieträgern produziert werden. Bis 2040 erwarte man in Schweden die Verdoppelung des aktuellen Elektroenergiebedarfs auf rund 300 Terawattstunden (TWh). Bis 2045 solle das Ziel "Netto-Null-Emissionen" erreicht werden, was sich offenbar auf den CO₂-Ausstoß bei der Energiebereitstellung beziehen soll. "Dies schafft die Voraussetzungen für die Kernenergie", habe die Finanzministerin Elisabeth Svantesson bei der Ankündigung von Schwedens neuer Energiepolitik im Parlament gesagt.  

"Wir brauchen mehr Stromproduktion, wir brauchen sauberen Strom und wir brauchen ein stabiles Energiesystem", sagte Svantesson.

Zeitnah hat die Organisation "Net Zero Watch" die schwedische Entscheidung befürwortet. Nach eigenen Angaben "beleuchtet und diskutiert [Net Zero Watch] die schwerwiegenden Auswirkungen teurer und schlecht durchdachter Klimaschutzmaßnahmen". Nach Auffassung der Initiative würden "Diskussionen über Klima- und Energiepolitik ... zunehmend eng und polarisiert" geführt werden. Auf ihrer Webseite heißt es zur aktuellen Klima- und Energiepolitik:

"Wir alle wollen eine sauberere und bessere Umwelt für künftige Generationen, aber wenn die Klima- und Energiepolitik überstürzt und ihre Kosten und Auswirkungen nicht vollständig durchdacht werden, wird sie mit ziemlicher Sicherheit mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen."

Net Zero Watch konstatiert auch in Deutschland einen Vertrauensverlust in die Agenda der "erneuerbaren" Energien. In ihrer Bewertung der jüngsten Entscheidung für Schweden stellt die Initiative fest, dass es

"ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist, da sie implizit die geringe Qualität der instabilen Wind- und Solarenergie anerkennt und Teil eines allgemeinen Vertrauensverlustes in die Agenda der erneuerbaren Energien ist, die in den nordischen Ländern und in Deutschland eingeführt wurde".

Aktuell prüfe der staatliche Energieversorger Vattenfall den Bau von mindestens zwei kleinen modularen Kernreaktoren sowie die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke in Schweden, schreibt Euroaktiv.

Mehr zum ThemaEnergiekonferenz in Thüringen: Unternehmer kritisieren Energiepolitik und Klima-Narrativ 

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.