Europa

Bericht: Hunderte Weißrussen werden im Ausland ausgebildet, um Lukaschenko zu stürzen

Laut einem Bericht absolvieren mehrere im Exil lebende Weißrussen eine Kampfausbildung, um Präsident Alexander Lukaschenko zu stürzen. Demnach wird das Training von BYPOL durchgeführt – einer Organisation, die von ehemaligen weißrussischen Geheimdienstlern gegründet wurde.
Bericht: Hunderte Weißrussen werden im Ausland ausgebildet, um Lukaschenko zu stürzenQuelle: Sputnik © Michail Metzel

Vor fast drei Jahren hatte Weißrussland einen Präsidenten gewählt. Als Reaktion auf die 80 Prozent der Stimmen, die Alexander Lukaschenko offiziell erhalten hatte, waren zahlreiche Menschen auf die Straße gegangen. Die Protestteilnehmer hatten Neuwahlen und die Freilassung aller inhaftierten Demonstranten gefordert. Keine der Forderungen wurde erfüllt. Hunderte Unzufriedene wurden später festgenommen, viele von ihnen wegen der Organisation von Massenunruhen und der Anstiftung zu sozialem Hass zu Haftstrafen verurteilt. Lukaschenko ist nach wie vor Staatsoberhaupt Weißrusslands.

Laut einem Bericht der Times bilden nun ehemalige Mitglieder des weißrussischen Sicherheitsdienstes Menschen für einen bewaffneten Aufstand aus. Ziel sei es, die Regierung in Minsk zu stürzen. Die Journalisten der Zeitung sprachen mit den Ausgebildeten. Demnach trainieren die Personen bereits seit mehreren Monaten in Poznań. "Wir haben versucht, den friedlichen Weg zu gehen. Der Staat gewinnt seine Freiheit nie ohne Blut", erklärte einer der Weißrussen mit dem Tarnnamen Deduschka (zu Deutsch: Großvater). "Meine Tochter weiß nicht, dass ich hier bin. Ich habe ihr gesagt, ich spiele Paintball. Aber ich bin hierhergekommen, um mich auf den Kampf um Weißrussland vorzubereiten", sagte der 42-jährige Freiwillige.

Das Kampftraining ist nach Angaben der Zeitung von BYPOL organisiert worden, einer Gruppe ehemaliger Geheimdienstler, die Weißrussland im Zuge der Proteste im Jahr 2020 verlassen hatten. Minsk hatte BYPOL bereits als extremistische Gruppierung eingestuft. Die Mitglieder hatten sich unter anderem zum Angriff auf ein russisches Aufklärungsflugzeug auf einem Flugplatz in Matschulischtschi nahe der Hauptstadt Minsk im Februar bekannt.

Lukaschenko hatte Anfang Juni erklärt, die westlichen Länder bereiteten ein gewaltsames Szenario für den Machtwechsel in seinem Land vor. Ihm zufolge werden "Mitglieder illegaler bewaffneter Gruppen" in Polen, Litauen und der Ukraine ausgebildet. Ziel sei es, "schlummernde extremistische Zellen" in Weißrussland zu etablieren, so Lukaschenko. "Die Menschen sind bereits bereit, mit Gewehren in der Hand hierherzukommen. Deshalb müssen wir der Verteidigung unserer Grenzen große Aufmerksamkeit schenken." Während die Exilopposition früher für Äußerungen in den Medien finanziert worden sei, fordere man von ihnen nun entschlossenes Handeln, mutmaßte er. "Seien Sie auf der Hut. Es betrifft alle unsere Staaten", warnte das weißrussische Staatsoberhaupt.

Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte am Montag, Moskau habe keine konkreten Informationen über die Vorbereitung eines Staatsstreichs in Weißrussland. Ihm zufolge enthalte der Bericht keine spezifischen Informationen. "Das Einzige, was offensichtlich bleibt, ist, dass sowohl Minsk als auch Moskau viele Feinde und sogar Gegner haben. Darunter auch diejenigen, die nichts dagegen haben, unsere Stabilität, die Stabilität Weißrusslands und die Stabilität Russlands, zu beeinträchtigen", sagte er. 

Mehr zum ThemaLukaschenko: Würde im Fall einer Aggression nicht zögern, Atomwaffen einzusetzen

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.