Europa

"Nationaler Verrat": Frankreich gespalten über EU-Flagge auf dem Pariser Triumphbogen

Pünktlich zu Beginn der französischen EU-Ratspräsidentschaft hat Emmanuel Macron die französische Staatsflagge am Pariser Triumphbogen durch die europäische Fahne ersetzen lassen. Die Reaktionen der politischen Rechten darauf fallen lautstark und negativ aus.
"Nationaler Verrat": Frankreich gespalten über EU-Flagge auf dem Pariser TriumphbogenQuelle: AFP © Alain Jocard / AFP

Anlässlich der französischen EU-Ratspräsidentschaft wurde die französische Flagge unter dem Arc de Triomphe durch die Flagge der Europäischen Union (EU) ersetzt. Eine Änderung, die den Zorn einiger Politiker, insbesondere rechtsgerichteter wie Marine Le Pen, hervorgerufen hat.

Am 1. Januar übernahm Frankreich für sechs Monate den Vorsitz des Rates der EU, der die Interessen der 27 Mitgliedsstaaten gegenüber der Europäischen Kommission und dem Europäischen Parlament vertritt. Aus diesem Anlass wurden verschiedene französische Denkmäler mit den Symbolen der EU geschmückt. So sind die Sterne der EU-Flagge auf dem Eiffelturm zu sehen und die französische Flagge unter dem Arc de Triomphe wurde durch die EU-Flagge ersetzt. Eine Änderung, die einigen rechten Politikern nicht gefällt. So twitterte die Vorsitzende des Rassemblement National und Präsidentschaftskandidatin ihrer Partei Marine Le Pen am 31. Dezember:

"Ich bin empört, dass die französische Flagge unter dem Triumphbogen, über dem Grab des unbekannten Soldaten, durch die der Europäischen Union ersetzt wurde."

Le Pen bezeichnete dies als "Provokation" und forderte, dass die Nationalflagge wieder ihren angestammten Ehrenplatz einnimmt.

Für Nicolas Dupont-Aignan, den Vorsitzenden der Partei Debout la France, ist "Emmanuel Macron ein Schänder, der auf unseren Nationalfarben herumtrampelt". Valérie Pécresse, Präsidentschaftskandidatin der Republikaner, "fordert Emmanuel Macron feierlich auf," die französische Flagge wieder am Triumphbogen aufzuhängen. "Wir schulden sie all unseren Kämpfern, die ihr Blut für sie vergossen haben", schloss sie ernst. Auch der einigen als Rechtspopulist geltende unabhängige Präsidentschaftskandidat Éric Zemmour reagierte über seinen Twitter-Account mit Ironie:

"Der Arc de Triomphe unter Macron: nach der Verwüstung und dem Einpacken nun die Empörung."

Keine Reaktion gab es hingegen von den französischen Linken, wo außer den euroskeptischen Les Insoumis alle Parteien eine weitgehende europäische Integration befürworten. Jean-Luc Mélenchon, der Frontmann von La France Insoumise, erinnerte auf Twitter lediglich daran, dass die Konservativen auch die europäischen Symbole nicht schätzten: 

"Zur Erinnerung: Die europäische Flagge und die Beethoven-Hymne wurden von Nicolas Sarkozy aus dem Text des Vertrags von Lissabon gestrichen. Die makronistischen Launen verachten die Bedeutung von Symbolen."

In den Morgenstunden des 2. Januar wurde die Europäische Flagge vom Triumphbogen entfernt, die französische Nationalflagge jedoch bislang nicht wieder aufgehängt. 

Der Triumphbogen in Paris ist das Nationalsymbol Frankreichs. Bei der letzten EU-Ratspräsidentschaft Frankreichs wurde die europäische Flagge noch neben der Tricolore angebracht. 

Mehr zum Thema - Frankreich übernimmt EU-Ratspräsidentschaft

RT France / RT Deutsch

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.