Europa

Migrantenkrise an der EU-Grenze: Polnischer Präsident wirft Minsk "hybride Aktion" vor

In den letzten Tagen hat sich die Situation an der Grenze Weißrusslands zu den EU-Staaten Polen und Litauen dramatisch verschärft. Tausende potenzielle Asylbewerber wollen die Grenze zur EU überqueren.
Migrantenkrise an der EU-Grenze: Polnischer Präsident wirft Minsk "hybride Aktion" vorQuelle: www.globallookpress.com © Michael Kappeler/dpa

Minsk habe Migranten ermutigt, die polnische Grenze zu stürmen. Das erklärte der polnische Präsident Andrzej Duda am Dienstag auf einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsbüros des Landes.

Ihm zufolge sind die aktuellen Entwicklungen an der Grenze "eine hybride Aktion", die Minsk "gegen Polen und die Europäische Union" durchführe. Duda sagte: 

"Die Migrantengruppen, die gestern in Richtung der polnischen Grenze marschierten, wurden nach den Videoaufnahmen zu urteilen von weißrussischen Behörden geleitet, die sie im letzten Moment von der Straße in einen Wald brachten, damit sie die polnisch-weißrussische Grenze an einem Ort stürmen konnten, an dem es keinen Grenzübergang gibt." 

Am Montag trafen mehrere hundert Migranten an der weißrussisch-polnischen Grenze ein, von denen einige versuchten, durch einen Stacheldrahtzaun nach Polen durchzudringen. Währenddessen setzten polnische Sicherheitskräfte Tränengas ein, um sie abzuwehren. Laut Berichten weißrussischer Beamter sollen auch Militärfahrzeuge in der Umgebung stationiert sein.

Dagegen erklärten polnische Beamte, dass ihre Grenzpolizisten Schüsse von der weißrussischen Seite hören würden. Zudem warfen sie Minsk vor, seine Militärpräsenz im Grenzgebiet zu erhöhen. 

Seit Anfang 2021 haben laut Warschau mehr als 30.000 Migranten versucht, die weißrussisch-polnische Grenze zu überqueren. Polen verhängte in den an Weißrussland angrenzenden Regionen den Ausnahmezustand und untersagte Außenstehenden die Einreise. Duda hatte erst Ende Oktober ein Dekret unterzeichnet, das den Ausnahmezustand um zwei Monate verlängerte.

Auch die belarussisch-litauische Grenze ist von einer Migrantenkrise betroffen. Sowohl Polen als auch Litauen sind EU-Staaten.

Im vergangenen Monat hatten Litauen, Lettland und Polen Weißrussland beschuldigt, eine Migrantenkrise zu inszenieren, um sich an Brüssel für die Sanktionen gegen die Regierung von Alexander Lukaschenko zu rächen. Der weißrussische Präsident wies die Vorwürfe jedoch zurück und erklärte, dass sich sein finanziell schlecht gestelltes Land keine strengen Grenzkontrollen mehr leisten könne. 

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