Europa

Konzern-Chef: Gazprom erhöht Erdgaslieferungen nach Europa

Auf Anordnung des russischen Präsidenten Wladimir Putin beginnt Gazprom mit der Erhöhung von Gaslieferungen an europäische Untergrundspeicher, teilte Konzern-Chef Alexei Miller mit. Die EU-Reserven an blauem Brennstoff befinden sich zurzeit auf einem mehrjährigen Tiefstand.
Konzern-Chef: Gazprom erhöht Erdgaslieferungen nach EuropaQuelle: AFP © Alexander NEMENOV

Gazprom schließt die Einspeisung von Ergas in die russischen Gasspeicher ab, um die ununterbrochene Gasversorgung des heimischen Marktes im kommenden Winter zu gewährleisten, und beginnt mit der Erhöhung der Lieferungen an europäische Untergrundspeicher. Diese Pläne wurden vom Vorstandsvorsitzenden des russischen Gasriesen Alexei Miller Ende Oktober angekündigt, nachdem der russische Präsident Wladimir Putin den Auftrag dazu erteilt hatte, wie die Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtete.

Ursprünglich sagte Miller, dass die geplante Einspeisung von Gas in die russischen Anlagen bis zum 1. November abgeschlossen sein werde. Aufgrund der pandemiebedingter Einführung zusätzlicher arbeitsfreier Tage in Russland wurde jedoch beschlossen, die Einspeisung über den Plan hinaus bis einschließlich 7. November fortzusetzen.

Infolgedessen gab Gazprom am 29. Oktober bekannt, dass die geplante operative Gasreserve von 72,6 Milliarden Kubikmetern in den russischen Speichern erreicht wurde, setzte aber deren Befüllung fort. Gleichzeitig erhöhte das Unternehmen die maximale tägliche Speicherkapazität auf 847,9 Millionen Kubikmeter.

Darüber hinaus teilte der Leiter des Betreibers des ukrainischen Gastransportsystems Sergei Makogon am Montag mit, dass Gazprom das Volumen des Gastransits in die EU durch die Ukraine um 54 Prozent auf 88 Millionen Kubikmeter pro Tag erhöht hatte. Diese Menge liege jedoch immer noch unter der gesamten Transitkapazität in Höhe von 109 Millionen Kubikmetern pro Tag, die Gazprom bereits gebucht und bezahlt habe, so der führende ukrainische Gasmanager.

Die Ankündigung von Plänen, russisches Gas verstärkt in europäische Speicher zu pumpen, sobald die Arbeiten auf dem heimischen Markt abgeschlossen sind, senkte die Gaspreise in Europa deutlich. Sie bleiben jedoch trotzdem auf einem hohen Niveau. So lag der Preis für die Dezember-Gasfutures an der niederländischen TTF-Börse zum Handelsschluss am Freitag bei 883 US-Dollar pro 1.000 Kubikmeter.

Indessen begann in Europa eine aktive Entnahmesaison aus den Erdgasspeichern. Dennoch befinden sich die europäischen Reserven an blauem Brennstoff mittlerweile auf einem mehrjährigen Tiefstand. Sollte der kommende Winter hart ausfallen, besteht bei der derzeitigen Knappheit die Gefahr eines neuen Preisanstiegs.

Im vergangenen Winter, der sich als extrem lang erwiesen hatte, hatte Europa mit 66 Milliarden Kubikmetern einen Rekord bei der Entnahme von Gas aus seinen Speichern aufgestellt. Auch Russland hatte innerhalb der Wintersaison 60 Milliarden Kubikmeter Gas entnommen, was ebenfalls einen Rekord darstellt.

Währenddessen wird die Inbetriebnahme der bereits im September fertiggestellten Erdgasleitung Nord Stream 2 wegen der erforderlichen EU-Zertifizierung seit Wochen verzögert. Am Montag erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow, dass es für den Beginn der Gaslieferungen über die neue Pipeline noch keinen endgültigen Zeitrahmen gebe. Somit sei dabei das Wichtigste, "geduldig zu warten", sagte er. Peskow betonte zum wiederholten Male, dass die Pipeline eine wichtige Rolle bei der Gewährleistung der Energiesicherheit Europas spielen werde.

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