Europa

Erdoğans Äußerungen über Macron: Paris zieht Botschafter aus Ankara zurück

Die Äußerungen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan über seinen französischen Amtskollegen Emmanuel Macron ziehen schon erste Konsequenzen nach sich. Frankreich rief heute Nachmittag seinen Botschafter aus Ankara zur Berichterstattung nach Paris zurück.
Erdoğans Äußerungen über Macron: Paris zieht Botschafter aus Ankara zurückQuelle: AFP © Ludovic Marin

Bei einer Veranstaltung seiner AKP am Samstag in der zentraltürkischen Kayseri hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan unter anderem gesagt, dass der französische Staatschef Emmanuel Macron eine "Überprüfung seines Geisteszustandes nötig" habe.

Nun haben die Äußerungen erste Konsequenzen. Frankreich hat seinen Botschafter aus Ankara nach Paris zurückgerufen und die Äußerungen über Macron als "inakzeptabel" bezeichnet.

Laut einem Bericht von France 24 soll der französische Botschafter zu Konsultationen aus Ankara nach Paris zurückgerufen worden sein. Er soll sich nun mit Macron treffen, um die Situation nach Erdoğans Angriff zu besprechen.

Vom französischen Präsidialamt hieß es laut dem Medienbericht:

Exzess und Unhöflichkeit sind keine Methode. Wir fordern, dass Erdoğan den Kurs seiner Politik ändert, weil sie in jeder Hinsicht gefährlich ist.

Auf einem Kongress seiner Partei AKP in Kayseri in Zentralanatolien hatte Erdoğan etwa als Beispiel für die seiner Meinung nach wachsende Islamophobie in Europa die Maßnahmen Macrons im Kampf gegen den radikalen Islamismus genannt. 

In Frankreich war der Lehrer Samuel Paty vor gut einer Woche von einem 18-Jährigen mit tschetschenischen Wurzeln getötet und dann enthauptet worden. Paty hatte im Unterricht Karikaturen des Propheten Mohammed gezeigt. Macron stimmte als Reaktion darauf seine Landsleute auf einen langen Kampf gegen den radikalen Islamismus ein.

Das Verbrechen in dem Pariser Vorort löste im ganzen Land Entsetzen aus. Frankreich wird seit Jahren von islamistischen Anschlägen erschüttert – dabei starben mehr als 250 Menschen.

Mehr zum ThemaFrankreich nach Mord an Lehrer – "Laizität ist die Grundlage unserer Werte"

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.