Als Reaktion auf Raketenbeschuss: Israel bombardiert den Gazastreifen
Von der israelischen Seite hieß es, ihr Angriff am frühen Mittwochmorgen sei durch nächtliches Raketenfeuer aus dem palästinensischen Gebiet auf Israels viertgrößtes Ballungsgebiet ausgelöst worden. In Be'er Scheva heulten gegen 4 Uhr morgens die Sirenen auf. Die Menschen mussten in die Luftschutzbunker. Ein Projektil schlug in der Nähe eines Wohnhauses ein, so israelische Medienberichte. Eine Mutter musste ihre drei Kinder in Sicherheit bringen:
A rocket fired from #Gaza hit the bedrooms of 3 Israeli children last night. Their mother saved them as she rushed them from their beds to a bomb shelter in a matter of seconds. pic.twitter.com/lYmq28dnCm
— Israel Defense Forces (@IDFSpokesperson) October 17, 2018
Bilder des beschädigten Wohnhauses:
Hamas terrorists have fired from Gaza last night a rocket that hit a house in Be'er Sheva and demolished most of it. The mother rushed her kids to a bomb sheltets and saved their lives. Hamas tried to kill them all. Now the IDF is striking back at Hamas terror targets in Gaza. pic.twitter.com/tZfx1W5cpf
— Ofir Gendelman (@ofirgendelman) October 17, 2018
Der IDF zu den Angriffen:
In response to the rockets fired from #Gaza at #Israel overnight, IDF fighter jets have started attacking terror targets in Gaza
— Israel Defense Forces (@IDFSpokesperson) October 17, 2018
Schon zuvor hatte Israel der Hamas wegen blutiger Gegenproteste mit einer Militäroperation gedroht. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanyahu sagte am Sonntag:
Wenn sie die Angriffe und die Gewalt gegen uns nicht stoppen, werden diese auf andere Weise gestoppt - und dies wird wehtun, sehr wehtun.
Der Verteidigungsminister Avigdor Lieberman:
Wir sind an dem Punkt angelangt, an dem wir der Hamas einen Schlag versetzen müssen, der so hart wie möglich ist.
Die Hamas habe "Gewalt an der Grenze in eine strategische Waffe verwandelt", sagte Avigdor Lieberman. Die radikalislamische Palästinenserorganisation versuche so, "unsere Standhaftigkeit abzunutzen". Die Situation an der Gaza-Grenze sei unerträglich. "Bevor man in den Krieg zieht, muss man alle anderen möglichen Optionen ausgeschöpft haben", sagte der Verteidigungsminister. "Ich glaube, dass wir in den letzten Monaten jede Anstrengung unternommen und jeden Stein umgedreht haben."
#IDF targeting near Tal al-Sultan neighborhood in Rafah. #Gaza#Israelpic.twitter.com/iVNx2yewoF
— Joe (@Jtruzmah) October 17, 2018
Am Freitag waren bei neuen Protesten an der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen sieben Palästinenser von israelischen Soldaten erschossen worden. Nach Angaben des israelischen Militärs versammelten sich rund 15.000 Palästinenser an der Grenze. Sie warfen Steine, Brandsätze und Granaten. Die Proteste begannen Ende März. Die Demonstranten fordern eine Aufhebung der Gaza-Blockade und die Möglichkeit zur Rückkehr palästinensischer Flüchtlinge. Mehr als 200 Palästinenser wurden dabei getötet. 2014 lieferten sich Israel und die Hamas 50 Tage lang Kämpfe. Dabei starben 2.250 Palästinenser. Auf der israelischen Seite kamen 74 Menschen ums Leben.
Rocket fire from #Gaza into #Israel tonight pic.twitter.com/NWWHV4Ugnj
— new world (@hut7185) October 17, 2018
Der Verteidigungsminister ordnete die Schließung der Grenzübergänge Erez und Kerem Schalom nach Gaza und die Verkleinerung der Zone für die palästinensischen Fischer an. Die Hamas evakuierte ihr Militärhauptquartier und öffentliche Einrichtungen. Weil Israel eine Eskalation der Lage befürchtet, bleiben die Schulen in Be'er Scheva geschlossen.
Regulär sollten die nächsten Wahlen in Israel erst im November 2019 stattfinden. Jetzt mehren sich Spekulationen um vorgezogene Wahlen. Im Wahlkampf würden Netanjahu und Lieberman mit Erziehungsminister Naftali Bennett um rechtsorientierte Wähler konkurrieren.
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