Nahost

Saudis fangen Flugzeug des Roten Kreuzes über Jemen ab und zwingen es zur Landung

Ein Flugzeug des Roten Kreuzes, das von Sanaa nach Dschibuti fliegen sollte, wurde laut der Saudi-geführten Koalition dazu gezwungen, in Saudi-Arabien zu landen. Das Flugzeug sei über ein Gebiet geflogen, in dem die Koalition militärisch operiere, hieß es.
Saudis fangen Flugzeug des Roten Kreuzes über Jemen ab und zwingen es zur Landung Quelle: Reuters © Vasily Fedosenko

Vier Passagiere waren an Bord des Flugzeugs, das am Dienstag von der jemenitischen Hauptstadt Sanaa nach Dschibuti, einer kleinen afrikanischen Nation auf der anderen Seite des Golfs von Jemen, abflog. Der Pilot der Maschine, die zu keiner Konfliktpartei gehört, musste jedoch nach Norden abdrehen und in der saudi-arabischen Stadt Dschaizan landen, statt weiter auf seinem Kurs zu bleiben. Der Forderung des Kurswechsels verliehen Abfangjäger der Saudi-geführten Koalition Nachdruck. Die Saudis griffen ein, nachdem das Flugzeug seinen Kurs geändert hatte und sich einem Gebiet näherte, in dem saudische Truppen operierten, erklärte der Sprecher der Koalition, Colonel Turki Al-Maliki, den Reportern.

"Koalitionskräfte kommunizierten mit dem Flugzeug auf der internationalen Notruffrequenz [...] aber die Besatzung reagierte nicht", sagte Al-Maliki, laut AFP. "Es wurde befohlen, das Flugzeug von der Einsatzzone wegzuleiten, aber ohne Erfolg. Das Flugzeug musste in Dschaizan landen."

Er warf der Flugzeugbesatzung vor, den Luftraum der Koalition verletzt und Passagiere gefährdet zu haben.

Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes erklärte, das Flugzeug sei "aus technischen Gründen" in Dschaizan gelandet.

"Das Problem wurde gelöst und das Flugzeug ist heute Abend in Dschibuti gelandet", sagte das IKRK in einer Erklärung.

Im vergangenen Monat evakuierte das Rote Kreuz unter Berufung auf die sich verschlechternde Sicherheitslage 71 seiner Mitarbeiter aus dem Jemen, als die Streitkräfte der Saudi-geführten Koalition einen Angriff auf die Hafenstadt Hodeidah begannen.

Saudi-Arabien und seine Verbündeten führen seit März 2015 eine brutale Militäraktion im Jemen durch, mit der sie versuchen, den ehemaligen Präsidenten Abd Rabbu Mansour Hadi wieder an die Macht zu bringen. Diese mittlerweile drei Jahre andauernde Kampagne wird von den USA unterstützt, die den Kampfflugzeugen der Koalition Waffen, Aufklärung sowie Betankungen während der Flüge bereitgestellt haben.

Die Bombardierung und Blockade des Jemen hat zum Beinahe-Zusammenbruch des Landes geführt. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wurden mindestens 10.000 Jemeniten getötet. Etwa 22 Millionen weitere Menschen, das sind etwa 80 Prozent der jemenitischen Bevölkerung, benötigen humanitäre Hilfe. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung des Landes ist ohne medizinische Grundversorgung. Die UNO bezeichnete die Situation dort als die größte anhaltende humanitäre Katastrophe der Welt.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.