Nahost

Sprengstoff-Ballons aus dem Gazastreifen: Israel schlägt mit Kampfhubschraubern und Panzern zurück

Mit Kampfhubschraubern, Jets und Panzern griff das israelische Militär mehrere Ziele im besetzten Gazastreifen an, nachdem in den vergangenen Tagen eine Reihe von Sprengstoff-Ballons über die Grenze geschickt worden war. Auch ein Grenzübergang wurde geschlossen.
Sprengstoff-Ballons aus dem Gazastreifen: Israel schlägt mit Kampfhubschraubern und Panzern zurückQuelle: AFP © Jack GUEZ / AFP

Als Antwort auf eine Reihe von Ballons, die laut israelischen Medien mit Sprengsätzen bestückt über die Grenze geschickt worden waren, hat Israel mit Jets, Kampfhubschraubern und Panzern mehrere Ziele im Gazastreifen angegriffen, hieß es am Mittwoch in einer Erklärung der israelischen Armee. 

"Dies ist Terror, und er muss gestoppt werden", schrieb die israelische Armee auf Twitter zu einem Foto, auf dem Luftballons abgebildet sind. Diese seien gefährlich, obwohl sie harmlos erscheinen.

Die Angriffe seien demnach die "Vergeltung" für die Ballons, mit denen in den letzten Tagen Angriffe aus dem Gazastreifen auf Israel verübt worden seien. Laut Feuerwehren im Süden Israels haben die Ballons allein am Dienstag 60 Brände verursacht, niemand wurde verletzt. Im Jahr 2018 – in einer Zeit intensiver Proteste im Gazastreifen – hatte an Ballons und Drachen befestigter Sprengstoff mehrere Brände in Israel verursacht.

Bereits in der vergangenen Woche teilte die israelische Armee mit, sie habe Ziele im nördlichen Gazastreifen angegriffen, nachdem explosive Ballons aus dem Gebiet auf Israel losgelassen worden seien. Die Luftangriffe haben demnach auch auf "Infrastruktureinrichtungen, die für Untergrundaktivitäten genutzt werden", abgezielt.

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Laut der Hamas-Zeitung Al-Risala haben israelische Flugzeuge mehrere Raketen auf "landwirtschaftliche Flächen" abgefeuert und zwei Beobachtungsposten der Hamas im Gazastreifen beschossen.

Der israelische Verteidigungsminister Benny Gantz drohte mit ernsten Reaktionen, auch Premierminister Benjamin Netanjahu betonte den Ernst der Lage durch die Ballonangriffe und beschuldigte den Iran, dahinterzustecken. Er drohte:

Ich möchte allen iranischen Streitkräften, auch in Gaza, sagen, dass der Ballon-Terror einen sehr hohen Preis haben wird. Wir werden das nicht hinnehmen, wir werden handeln und einen hohen Preis einfordern. Wir haben es in der Vergangenheit getan, und wir werden es jetzt tun.

Als Reaktion auf die Ballons hat Israel aktuell den Warenübergang Kerem Schalom in den Gazastreifen geschlossen. Stimmen aus dem Gazastreifen verurteilten die israelischen Maßnahmen als unverhältnismäßig. Die Hamas prangerte die Schließung als einen "aggressiven" Schritt an, der das "Beharren Israels auf der Belagerung" des Gazastreifens zeige, und warnte, dass dies zu einer weiteren Verschlechterung der humanitären Lage in dem Gebiet führen könnte.

Hamas-Sprecher Fawzi Barhoum sagte, derartige Werkzeuge und Formen des Kampfes würden von Palästinensern eingesetzt, um den "Zustand der Wut auszudrücken", als natürliche Folge der israelischen Blockade des Gazastreifens. Das palästinensische Gebiet steht seit 2007 unter israelischer Blockade. Die Hamas und Israel haben seit 2008 drei Kriege geführt.

Am Dienstag wurde der Grenzübergang Rafah zwischen Gaza und Ägypten zum ersten Mal seit April wieder geöffnet. Der Verkehr in beide Richtungen sollte drei Tage lang zugelassen werden, sodass die Menschen aus dem Gazastreifen zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie die Enklave verlassen konnten.

Derweil hat Israel im besetzten Westjordanland damit begonnen, Häuser palästinensischer Bewohner zu räumen und diese dem Erdboden gleichzumachen, was über die Grenzen Palästinas hinaus tiefe Empörung hervorrief.

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