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Kasachstan: 25 verurteilte Pädophile sollen allein im Jahr 2021 chemisch kastriert werden

Andere Länder, andere Justizsysteme. Einigkeit hingegen herrscht darüber, dass Vergewaltigung von Kindern eines der abscheulichsten Verbrechen überhaupt ist. In Kasachstan steht als Strafe dafür auch chemische Kastration – und im Jahr 2021 wurden 25 Männer dazu verurteilt.
Kasachstan: 25 verurteilte Pädophile sollen allein im Jahr 2021 chemisch kastriert werdenQuelle: AFP © Vyacheslav Oseledko

Allein im laufenden Jahr 2021 wurde in Kasachstan bei 25 Männern, die Gerichte des Landes der Pädophilie für schuldig befanden, die chemische Kastration angeordnet. Vom kasachischen Nachrichtenportal Baige News wurde Alexei Miljuk, stellvertretender Vorsitzender des Polizeikomitees für Ordnungswidrigkeiten im Innenministerium des Landes, mit folgender Bekanntgabe diesbezüglich zitiert:

"Bis heute gibt es 25 Verurteilte, die ihre Strafe im Strafvollzug verbüßen und gerichtlich zur medizinischen Vollzugsmaßnahme in Form der chemischen Kastration verurteilt wurden." 

Nach einem kasachischen Gesetz, das im Jahr 2018 in Kraft trat, können Personen, die der Vergewaltigung eines Minderjährigen für schuldig befunden wurden, gerichtlich auch zur chemischen Kastration als Strafe verurteilt werden. Die chemische Kastration funktioniert durch das Einführen anaphrodisierender Medikamente: Diese reduzieren die Libido, indem sie das Testosteron blockieren. In Kasachstan wird Cyproteronacetat benutzt, ein steroidales Antiandrogen, das zur Krebsbekämpfung entwickelt wurde und auch in einigen europäischen Ländern üblicherweise für diese Behandlung verwendet wird. 

Diese Behandlung hat mehrere Besonderheiten. So hält die Wirkung der Injektion nicht ewig an, alle drei Monate muss sie erneut verabreicht werden. Dies ist ein Vorteil für gegebenenfalls fälschlich Verurteilte, die nach Aussetzen der Prozeduren die Funktionalität ihrer Geschlechtsorgane wiedererlangen. Es bedeutet aber auch bei bereits entlassenen Häftlingen, falls die Behandlung fortgesetzt werden muss, ein Mehr an Aufwand für den Staat und an Risiko für die Mitmenschen, etwa weil der Freigelassene sich den Prozeduren entziehen kann.

Auch hat die chemische Kastration die Nebenwirkung, äußerst unangenehm zu sein. Im Gespräch mit dem kasachischen Nachrichtenportal Otyrar im Mai 2020 forderte einer der Verurteilten, der die Injektion bereits erhalten hatte, die Ächtung dieser Praxis. Er würde sie "seinem schlimmsten Feind nicht wünschen":

"Ich bitte um Hilfe und möchte an alle appellieren, diese Kastration zu stoppen. Ich hoffe immer noch, dass ich nach Hause gehen und weiterleben kann. Ich möchte eine Familie und Kinder haben. […] Nach der Injektion schmerzt mein ganzer Körper so sehr, dass es schwer ist, zu gehen. Es ist beängstigend."

Obwohl sie von einigen als unmenschlich angesehen wird, wird die chemische Kastration in mehreren Ländern, darunter Polen und Südkorea, sowie in einer Reihe von US-amerikanischen Bundesstaaten eingesetzt. Einige Länder bieten verurteilten Triebtätern in bestimmten Fällen sogar reduzierte Haftstrafen an, wenn sie dafür einer Injektion zustimmen.

In Kasachstans Fall ist nicht ganz klar, welchen Sinn die chemische Kastration in den Fällen hat, in denen sie auf aktuell in Haft befindliche für Pädophilie Verurteilte angewandt wird – denn seit dem Jahr 2020 werden diese grundsätzlich in Hochsicherheitsgefängnissen gehalten, sodass ein Ausbruch unwahrscheinlich ist, und haben kein Anrecht auf Begnadigung oder vorzeitige Entlassung.

Immerhin scheinen die Kosten für die Prozeduren selbst und damit die finanzielle Belastung der Gesellschaft ziemlich gering: Bei der Verabschiedung des Gesetzes wurden 9,6 Millionen Tenge (ca. 20.000 Euro) aus dem Staatshaushalt für Maßnahmen zur Reduzierung der sexuellen Libido bereitgestellt, wobei der Preis für die Kastration jedes einzelnen Patienten bei etwa 125.000 Tenge (250 Euro) pro Jahr liegt.

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