Wer steckt hinter dem Bombenanschlag in Istanbul?

Ein Polizist getötet, ein weiterer schwer verletzt – Ein Selbstmordattentat erschütterte gestern Nachmittag die historische Altstadt Istanbuls. Entgegen ersten Annahmen, dass der Islamische Staat involviert sei, bekannte sich mittlerweile die linke Gruppierung "Revolutionäre Volksbefreiungsfront" (DHKP-C) zur Tat.
Wer steckt hinter dem Bombenanschlag in Istanbul?

Bis in die späten Abendstunden war unklar, wer für den blutigen Zwischenfall im Sultanahmet-Bezirk verantwortlich war. Mit dem Erscheinen eines Bekennerschreibens der linksextremistischen "Revolutionären Volksbefreiungsfront" (DHKP-C) wurde offenkundig, dass die radikale Gruppierung mittlerweile für zwei Attentate binnen zweier Wochen in der Türkei verantwortlich zu machen ist.

Über ihre Homepage erklärte die DHKP-C, dass sich der Angriff gegen die Regierungspartei AKP (Adalet ve Kalkınma Partisi) richte. Die marxistisch-leninistische, säkulare Organisation, die für ihre Terroranschläge in der Türkei bekannt ist, gab im Rahmen ihres Statements an, dass die Tat ein Racheakt für den im März 2014 bei den Gezi-Park-Protesten verstorbenen Berkin Elvan sei. So hieß es weiter:

"Es ist derselbe Staat, der Berkin Elvan erschossen hat und nun diebische Minister schützt."

Den Vernehmungen nach soll es sich um eine weibliche Attentäterin gehandelt haben, die versucht haben soll, unter dem Vorwand, ihre Brieftasche verloren zu haben, in die lokale Polizeistation wenige Schritte entfernt von der historischen Blauen Moschee einzudringen. Der türkischen Nachrichtenagentur Cihan zufolge sollen Wachen die in einem islamischen Gewand verschleierte Frau am Eintritt des Gebäudes allerdings gehindert haben, bis diese sich in die Luft sprengte. Ein Polizist starb unmittelbar nach der Detonation. Ein weiterer verstarb wenig später an den schweren Verletzungen im Krankenhaus.

Im weiteren Verlaufe des Abends konnte die Istanbuler Stadtverwaltung die Identität der Selbstmordattentäterin klären. Elif Sultan Kalsen ist für türkische Sicherheitskräfte kein unbeschriebenes Blatt. Kalsen soll bereits an einem ähnlichen Bombenanschlag auf eine Polizeiwache im Jahre 2012 beteiligt gewesen sein. Damals starb ein Polizist.

Es handelte sich bei den Attacken der letzten Tage nicht um die ersten Anschläge auf Touristenorte in der Türkei. Die Sehenswürdigkeiten rund um das Stadtteil Sultanahmet werden tagtäglich von mehreren tausend Touristen besucht, denen auf diesem Wege ein Gefühl der Unsicherheit vermittelt werden soll.

Erst letzte Woche, am Neujahrstag, wurde ein Bombenanschlag auf den Dolmabahçe-Palast, ebenfalls einen der beliebtesten Tourismus-Hotspots der Türkei, vereitelt, zu dem sich ebenfalls die DHKP-C bekannte. Im letzten Jahr bekannte sich die DHKP-C, die in der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird, unter anderem zum Selbstmordanschlag auf die US-Botschaft in Ankara im Februar 2013.

 

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