Verschwörungstheorien à la Bildzeitung: Russland will AfD mit Gold kaufen

Mit Verschwörungstheorien aller Art versuchen deutsche Medien derzeit angebliche russische Unterwanderungspolitik in Westeuropa zu belegen. Ein besonderes Glanzstück liefert nun die Bildzeitung: Russland plant laut einem "geheimen Strategiepapier" die Alternative für Deutschland (AfD) " zu kaufen". Basis dafür seien die Goldgeschäfte der Partei.
Verschwörungstheorien à la Bildzeitung: Russland will AfD mit Gold kaufen

Laut der Bild-Zeitung soll die Alternative für Deutschland vom Geheimdienst der Russischen Föderation gestützt und abhängig gemacht werden. Ein zentraler Punkt der Strategie sei es, sich in die Goldgeschäfte der AfD einzumischen, mit denen sich die Partei teilweise finanziert. Der Kreml könne Gold kaufen lassen oder die Partei günstig an Gold kommen lassen. Außerdem sollen Banken aus dem Geheimdienst-Umfeld der AfD Darlehen anbieten.

Eine ähnliche Vorgehensweise soll gegenüber der französischen Front National gewählt worden sein. Auf diese Weise wolle die Russische Föderation die Strategie verfolgen, rechtskonservative Parteien in Westeuropa in die eigene Interessenspolitik einzubinden, so das dem Springer-Imperium zugehörige Boulevardblatt.

Das Ganze erfolgt in typischer Bildzeitungs-Manier. Der gesamte Text zu den angeblichen russischen Plänen ist im Konjunktiv gehalten. Als einzige Quelle wird auf nicht näher benannte "Geheimdienst- und Kreml-Kreise" verwiesen.

Währenddessen scheint der Sprecher der eurokritischen Alternative für Deutschland (AfD), Bernd Lucke, offenbar ernsthaft über einen möglichen Rückzug von der Parteispitze nachzudenken. Gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) ließ er es ausdrücklich offen, ob er im nächsten Jahr noch einmal für eine Kandidatur zur Verfügung stehe. Er wolle "ab und zu auch mal wieder Zeit für meine Familie" haben, äußerte er gegenüber der Tageszeitung aus Frankfurt/Main. "Vielleicht bieten sich andere Führungspersönlichkeiten an."

Anlass für die jüngsten Spannungen innerhalb der Partei, die 2014 unter anderem ins Europäische Parlament und in drei Landtage eingezogen war, ist die Debatte um eine neue Satzung, die Ende Januar 2015 – kurz vor den Wahlen zur Hamburgischen Bürgerschaft – verabschiedet werden soll.

Lucke strebt im Zuge dieser Satzungsreform an, in der Partei nur noch einen statt wie bislang drei Vorsitzende zu verankern und diesem einen Generalsekretär beizustellen. Bei drei Vorsitzenden sei der Koordinationsbedarf zu hoch. "Tatsächlich geht es darum, dass ich entlastet werden muss von dem erdrückenden Arbeitspensum", so Lucke gegenüber der FAZ.

Insider  berichten jedoch von erbitterten Machtkampfes innerhalb der Partei. Bereits im Sommer war es mitten im Landtagswahlkampf zu Unruhe innerhalb der Parteigliederungen gekommen, als vier von sieben gewählten Europaparlamentariern der AfD für eine Resolution gestimmt hatten, die der Russischen Föderation die Hauptverantwortung für die Ukrainekrise zuschrieb und sich für eine Option auf weitere Sanktionen aussprach. Ein Mitgliederparteitag der AfD hatte im März hingegen deutlich gegen eine Sanktionspolitik gestimmt.

Mehrere Vorstandskollegen äußerten Kritik an den Äußerungen Luckes. AfD-Sprecherin Frauke Petry, die gleichzeitig die Fraktion im Sächsischen Landtag führt, meinte gegenüber der FAZ, sie arbeite "ungern mit Drohungen", und sprach sich ebenso für eine Fortsetzung der Dreierspitze aus wie Sprecherkollege Konrad Adam, der meinte, die bisherigen Erfolge der AfD seien mit dem bisherigen Modell erreicht worden. Es sei "nicht das erste Mal", dass Lucke drohe, nicht mehr anzutreten.

Bereits in der Vorwoche hatte der Fraktionsvorsitzende der AfD im brandenburgischen Landtag, Alexander Gauland, Lucke vorgeworfen, eine zu starke Kontrolle gegenüber den Untergliederungen der Partei ausüben zu wollen und ihn – was in AfD-Kreisen als besonders starker Affront aufgefasst wird – in dieser Hinsicht mit Bundeskanzlerin Angela Merkel verglichen.

 

 

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