Medienanalyse: Bild, Die Welt, FAZ, Der Spiegel & Co verlieren weiter Leser

Die großen Tageszeitungen und Politikmagazine in Deutschland kämpfen immer stärker mit dem Verlust von zahlenden Lesern, dies zeigt eine Analyse der IVW. Auch im zweiten Quartal 2015 wurden erneut weniger Exemplare verkauft. Besonders stark zeigt sich der Minustrend bei Bild und FAZ.
Medienanalyse: Bild, Die Welt, FAZ, Der Spiegel & Co verlieren weiter LeserQuelle: Reuters © Christian Charisius

Es geht weiter abwärts mit den Printauflagen der großen Zeitungen und Magazine. Laut einer Analyse der IVW lag die verkaufte Auflage der "Bild" im zweiten Quartal dieses Jahres bei nur noch 2,1 Millionen Exemplaren. Ein Minus von rund 220.000 Stück oder 9,4 Prozent. Deutlich herber erwischte es die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), die mit einem Minus von über 41.000 Exemplaren (-13,5 Prozent) gar nur noch 265.481 Zeitungen täglich verkaufen konnte. Die "TAZ" verlor 8,8 Prozent und kam nur noch auf durchschnittlich 53.040 verkaufte Zeitungen. Süddeutsche Zeitung und Welt (inkl. Welt Kompakt) verzeichneten noch ein Minus von 3,6 Prozent.

Bei den wöchentlich erscheinenden Magazinen kämpfen "Der Spiegel" und "Stern" ebenfalls mit sinkenden Verkaufszahlen. So verzeichnet das einstige "Sturmgeschütz der Demokratie" ein Minus von knapp 50.000 Exemplaren (-7,5 Prozent) und kommt nur noch auf eine verkaufte Auflage von rund 620.000 Heften. Der Mitbewerber "Stern" leidet unter einer ähnlichen Tendenz: 402.687 Printmagazine bedeuten ein Minus von 27.737 Stück oder 6,4 Prozent. Der "Focus" (auch "Bild im Wochenformat" genannt) kommt da mit einem Minus von 531 Stück oder 0,2 Prozent noch glimpflich davon und konnte somit noch 252.308 Magazine pro Woche verkaufen.

Es zeigt sich damit wieder deutlich, dass die Menschen in Deutschland einerseits mit der derzeitigen Art der medialen Berichterstattung wie beispielsweise zu Russland, Griechenland und Germanwings nicht einverstanden sind, andererseits informieren sich die Leute inzwischen immer mehr via Internet über die laufenden Ereignisse. Der Nachrichtenmarkt kommt damit zunehmend in Bewegung, wobei vor allem die großen Printtitel von Zeitungen und Politikmagazinen zu den Verlierern gehören. Eine umfangreiche Auflistung inklusive Tabellen findet sich bei Meedia.

 

Dieser Artikel ist zuerst auf Contra Magazin erschienen. Er wird im Rahmen einer Content-Partnerschaft auf rtdeutsch.com publiziert.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.