Wirtschaft

Russland, China und Indien wollen gemeinsame Alternative zum SWIFT-Zahlungssystem einrichten

Russland, China und Indien wollen ein gemeinsames Zahlungssystem einrichten, das als Alternative zu SWIFT arbeiten soll, woran auch der Iran sein Interesse bekundete. Das neue System soll den Partnerstaaten Unabhängigkeit im Bereich des Zahlungsverkehrs bringen.
Russland, China und Indien wollen gemeinsame Alternative zum SWIFT-Zahlungssystem einrichtenQuelle: Reuters

Die eurasischen BRICS-Staaten Russland, Indien und China haben beschlossen, ihre Finanznachrichtensysteme miteinander zu verbinden, um das internationale SWIFT-Netz zu umgehen.

Das russische Finanznachrichtensystem SPFS soll mit dem chinesischen grenzüberschreitenden Interbankenzahlungssystem CIPS verbunden werden. Obwohl Indien noch kein nationales Finanznachrichtensystem hat, plant man, die Plattform der russischen Zentralbank mit einem in Entwicklung befindlichen Inlandsdienst zu kombinieren.

Es wird erwartet, dass das neue System als Gateway-Modell funktioniert, in dem Nachrichten über Zahlungen in Übereinstimmung mit einem bestimmten Finanzsystem transcodiert werden.

Laut der russischen Zeitung Iswestija werden die beteiligten Parteien ungehindert auf dieser gemeinsamen Plattform arbeiten können.

Russland begann im Jahr 2014 mit der Entwicklung von SPFS als Folge der Drohungen Washingtons, das Land vom SWIFT-System zu trennen. Die erste Transaktion innerhalb  des SPFS-Netzwerks mit einem Nichtbankenunternehmen wurde im Dezember 2017 durchgeführt. Die Direktorin des nationalen Zahlungssystems der russischen Zentralbank Alla Bakina sagte:

Wir haben die Möglichkeit, sowohl ausländische Banken als auch ausländische juristische Personen an das SPFS anzubinden. Heute sind etwa 400 Teilnehmer am System beteiligt. Mit acht ausländischen Banken und 34 juristischen Personen wurden bereits Vereinbarungen getroffen.

Bakina erklärte, dass der Zahlungsverkehr durch das System gewachsen ist und derzeit rund 15 Prozent des gesamten internen Verkehrs ausmacht, gegenüber zehn und elf Prozent im Vorjahr.

Die Länder der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) arbeiten derzeit mit der Zentralbank von Russland an technischen Möglichkeiten für den Anschluss an das russische SPFS. Der Iran, der in diesem Monat offiziell der russisch geführten Freihandelszone EAWU beigetreten ist, ist auch an der Entwicklung einer gemeinsamen Alternative zu SWIFT interessiert.

Im vergangenen Jahr hat SWIFT einige iranische Banken von seinem Messaging-System abgeschnitten.

SWIFT ist ein Finanznetzwerk, das seinen Teilnehmern weltweit grenzüberschreitende Finanztransfers ermöglicht. Das Unternehmen hat seinen Sitz zwar in Belgien, sein Vorstand besteht jedoch aus Führungskräften von US-Banken unter US-amerikanischer Jurisdiktion, was es der US-Regierung ermöglicht, gegen Banken und Aufsichtsbehörden auf der ganzen Welt vorzugehen. Das System unterstützt die meisten Interbanken-Meldungen und verbindet über 11.000 Finanzinstitute in praktisch jedem Land der Erde. Die Europäische Union soll ebenfalls an einer Alternative zu SWIFT arbeiten. Das von Deutschland geförderte Projekt wird Brüssel helfen, die US-Sanktionen gegen den Iran zu umgehen.

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