Wirtschaft

Anschlüsse für deutsche LNG-Terminals: Gaskunden sollen für den Bau zahlen

Die Bundesregierung will in der Energieversorgung mit den USA mehr kooperieren und mehr verflüssigtes Erdgas (LNG) aus den USA einführen. Da es hierzulande noch kein LNG-Terminal gibt, dürften letztlich die Gaskunden den Bau als notwendige Infrastruktur bezahlen.
Anschlüsse für deutsche LNG-Terminals: Gaskunden sollen für den Bau zahlen Quelle: Reuters

Mit staatlichen Fördergeldern sollen mindestens zwei neue Terminals für den Umschlag vom importierten LNG in Norddeutschland gebaut werden, kündigte Mitte Februar Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier an. Eine konkrete Summe wollte er vorsichtigerweise nicht nennen. Als mögliche Standorte würden Brunsbüttel, Wilhelmshaven und Stade konkurrieren, sagte er bei der LNG-Konferenz von deutschen und amerikanischen Unternehmen.

Zugleich kündigte der CDU-Politiker an, die Gasnetz-Konzerne zu verpflichten, die neuen LNG-Anlagen an das bestehende Gas-Fernleitungsnetz anzuschließen. Nun gibt es einen Medienbericht, der verdeutlicht, wie das vonstatten gehen soll. Laut dem Nachrichtenportal Spiegel-Online sollen die Netzbetreiber durch eine Änderung der Gasnetzzugangsverordnung verpflichtet werden, "die erforderlichen Leitungen zwischen den LNG-Terminals und dem Fernleitungsnetz zu errichten". Das Portal berief sich auf ein Eckpunktepapier des Bundeswirtschaftsministeriums.

Rechnung an Verbraucher weitergeben

Da diese Anschlüsse als Investitionsmaßnahmen zu betrachten seien, dürften die Netzbetreiber die Rechnung folglich an die Verbraucher weiterreichen. Dazu heißt es im Bericht des Ministeriums klar und deutlich:

Auf dieser Grundlage können die Kosten für den Leitungsbau ohne Zeitverzug über die Gasnetzentgelte refinanziert und auf die Netznutzer gewälzt werden."

Deutschland steigt bis Ende 2022 gänzlich aus der Kernenergie aus. Bis Ende 2038 soll nach einem Konzept einer Regierungskommission zudem stufenweise die Stromerzeugung durch Kohleverbrennung auslaufen. Bisher kommt der Großteil des in Deutschland verbrauchten Erdgases aus Russland und Norwegen, ein kleiner Teil aus eigener Förderung. Im Februar betonte Altmaier, es komme daher nun darauf an, den Gasbezug breiter aufzustellen. Dabei könne auch LNG (LNG – Liquefied Natural Gas) aus den USA eine Rolle spielen.

Im zweiten Halbjahr 2018 sind bereits die Flüssigerdgas-Importe aus den USA in die Europäische Union stark gestiegen Doch neben der Kostenfrage bleibt zu bedenken: Das Erdgas wird in den USA nach der umstrittenen Fracking-Methode aus tiefem Gestein gefördert. Zahlreiche Verbände verweisen auf schwerwiegende Umweltfolgen wie auch Risiken für das Grundwasser.

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