Wirtschaft

Huawei-Affäre: Boykottaufrufe gegen kanadische Firmen führen zu Aktieneinbrüchen

Nach der Verhaftung der Huawei-Finanzchefin durch kanadische Behörden erlebte das Unternehmen Canada Goose einen Aktieneinbruch, da in chinesischen sozialen Netzwerken angeblich zum Boykott der weltberühmten Jacken-Marke aufgerufen wurde.
Huawei-Affäre: Boykottaufrufe gegen kanadische Firmen führen zu AktieneinbrüchenQuelle: Reuters

Aktienanteile der in Toronto ansässigen Bekleidungsfirma Canada Goose, deren Parkas für 1.000 US-Dollar verkauft werden, sanken in nur vier Tagen um fast 20 Prozent. Gleichzeitig stieg die Aktie des Hongkonger Bekleidungsherstellers Bosideng um rund 13 Prozent und erreichte ein Fünfjahreshoch.

Die Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou war zehn Tage lang in Haft, nachdem kanadische Behörden sie am Flughafen von Vancouver beim Umsteigen festgenommen hatten. Meng, die am Dienstag gegen eine Kaution von rund 7,5 Millionen US-Dollar entlassen wurde, steht nach wie vor eine Auslieferung an die USA und bis zu 30 Jahren Gefängnis wegen angeblicher Verstöße gegen Washingtons einseitige Sanktionen gegen den Iran bevor.

Nach Angaben des chinesischen staatlichen Mediums Global Times sind kanadische Unternehmen von der Inhaftierung des Huawei CFO betroffen. Aufrufe zum Boykott von Canada Goose und anderen kanadischen Marken sollen auf der Social-Media-Plattform Weibo aufgetaucht sein. Liu Ying, ein Forschungsstipendiat am Chongyang Institute for Financial Studies der Renmin University of China, sagte gegenüber den Medien:

Die Geschäftsaktivitäten werden nicht direkt Veränderungen in Politik und Wirtschaft widerspiegeln, aber sie sind sicherlich von diesen beiden Aspekten betroffen. […] Kanada als souveräner Staat hätte nicht dem falschen Schritt der USA folgen sollen, indem es Meng Wanzhou mit dem Ziel, durch die Eindämmung Chinas einen Krieg im Hochtechnologiebereich zu führen, illegal festnahm. Es ist ein völlig unangemessener Ansatz für den Wettbewerb.

Peking drohte Ottawa mit schwerwiegenden Folgen, wenn Meng nicht freigelassen wird. Die chinesische Regierung bezeichnete die Verhaftung als schwere Rechtsverletzung, da sie das Gesetz ignoriere und "unvernünftig" und "extrem böse" sei. Peking rief außerdem die Botschafter der USA und Kanadas zusammen. Anfang dieser Woche nahm China den ehemaligen kanadischen Diplomaten Michael Kovrig wegen unbekannter Anschuldigungen fest.

Der chinesische Markt ist einer der größten und am schnellsten wachsenden der Welt. Gleichzeitig wächst Chinas Konsumfreude stetig, wobei sich der Fokus ständig auf die High-End-Marken der Welt verlagert.

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Canada Goose könnte zum nächsten Opfer der chinesischen landesweiten Empörung werden. Im November haben Chinas E-Commerce-Plattformen Dolce & Gabbana-Produkte von ihren Webseiten entfernt, nachdem ihre Werbekampagne als rassistisch eingestuft worden war.

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