Wirtschaft

Trotz Sanktionen: Größte US-Pensionsfonds investieren in russische Vermögenswerte

Die zunehmenden politischen Spannungen zwischen Moskau und Washington sowie die endlosen Drohungen der USA, immer mehr Sanktionen zu verhängen, haben dennoch die größten US-amerikanischen Pensionsfonds bisher nicht daran gehindert, in Russland zu investieren.
Trotz Sanktionen: Größte US-Pensionsfonds investieren in russische VermögenswerteQuelle: Sputnik

Das California Public Employees' Retirement System (Calpers), das die Altersvorsorge für fast zwei Millionen US-Amerikaner verwaltet, investiert 1,1 Milliarden US-Dollar in russische Vermögenswerte, einschließlich staatlich herausgegebener Anleihen und Aktien von Unternehmen, die von US-Sanktionen betroffen sind. Das berichtet die russische Wirtschaftszeitung RBK.

Abgesehen von der Staatsverschuldung Russlands, hält der Fonds, der die Renten der kalifornischen Feuerwehrleute und Polizisten kontrolliert, angeblich auch 872 Millionen US-Dollar an Hinterlegungsscheinen russischer Unternehmen - davon 658 Millionen US-Dollar an solchen Unternehmen, die mit US-Sanktionen belegt sind.

Calpers investierte in die russischen Energieunternehmen Rosneft, Gazprom, Nowatek und Surgutneftegas. Der kalifornische Pensionsfonds erwarb außerdem staatlich reduzierte Sberbank-Aktien im Wert von 238 Millionen US-Dollar, die in den USA gehandelt werden, und Depotquittungen der Bank WTB im Wert von 12,5 Millionen US-Dollar, die in Europa gehandelt werden.

Die sektoralen Sanktionen der USA verbieten US-amerikanischen Investoren den Handel mit zuvor ausgegebenen Papieren nicht. Der Defending American Security from Kremlin Aggression Act (DASKAA), der von den US-Senatoren Lindsey Graham und Robert Menendez eingebracht wurde, verlangt von der Gesetzgebung jedoch, dass die Vermögenswerte solcher russischer Kreditgeber wie Sberbank, WTB, Gazprombank, Rosselchozbank und Promswjasbank eingefroren und von US-Dollar-Transaktionen isoliert werden.

Die Höhe der Investitionen des Calpers in russische Anleihen veränderte sich in den letzten fünf Jahren kaum. Im Jahr 2012 lag der Anteil der russischen Vermögenswerte in seinem Portfolio bei rund 1,4 Milliarden US-Dollar gegenüber 1,3 Milliarden US-Dollar in den aktuellen Beständen.

Calpers ist nicht die einzige Institution, die in Russland investiert. Der zweitgrößte Pensionsfonds in den USA, California State Teachers' Retirement System (Calstrs) hielt Ende 2017 laut Medienberichten rund 9,5 Millionen US-Dollar in russischen Anleihen und fast 164 Millionen US-Dollar in Lukoil-Bons.

Unterdessen hielt der viertgrößte Fonds des Landes, Florida Retirement Systems (FRS), zum 30. Juni dieses Jahres russische Investitionen in Höhe von 354 Millionen US-Dollar. Die Beteiligungen umfassen angeblich Aktien von Nowatek, Rosneft, WTB, Sberbank, Gazprom, Gazprom Neft, Lukoil, Surgutneftegas und Transneft.

Gleichzeitig investiert der New York State Common Retirement Fund, der drittgrößte Pensionsfonds der USA, Berichten zufolge in Russland im Wert von 82,7 Millionen US-Dollar - 59,3 Millionen US-Dollar davon in Unternehmen, die sich auf der Sanktionsliste befinden.

Investitionen in russische Staatsverpflichtungen waren in den letzten zehn Jahren sehr profitabel. Die Russische Zentralbank bietet - je nach Fälligkeit der Anleihen - eine Rendite von bis zu neun Prozent, während US-Treasury-Anleihen Investoren mit maximal 3,35 Prozent bei einer Laufzeit von 30 Jahren anziehen.

Mehr zum Thema - Gold statt Dollar: Russland befreit sich von US-Schulden

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.