Wirtschaft

Brandbrief vom Chef: Die Deutsche Bahn steckt tief in der Krise

Bahnchef Lutz hat einen Brandbrief an seine Führungskräfte geschrieben. Demnach befindet sich die Deutsche Bahn in der Krise. Die wirtschaftliche Lage des Unternehmens hat sich verschlechtert, auch bei der Pünktlichkeit ist die Bahn weiter abgerutscht.
Brandbrief vom Chef: Die Deutsche Bahn steckt tief in der KriseQuelle: AFP

Der Chef der Deutschen Bahn, Richard Lutz, hat sich mit einem Brandbrief an die Führungskräfte des Staatsunternehmens gewandt. Das Schreiben, aus dem der Spiegel zitiert, verdeutlicht, in welch schwieriger Lage sich die Bahn befindet. Lutz selbst beschreibt die Situation in klaren Worten. Die Bahn befinde sich "in einer schwierigen Situation", die sich in den vergangenen Monaten noch verschlechtert habe. "Da gibt es leider nichts zu beschönigen", so Lutz.

Der Bahnchef ruft seine Führungskräfte dazu auf, zusammenzurücken und "den Systemverbund Bahn wieder auf Kurs" zu bringen. Er beschreibt, wie der Öffentlichkeit die desolate Lage der Bahn im Sommer verborgen geblieben war. "Im Fokus standen andere Themen und in der Kritik vor allem die Airlines", so Lutz. Man sei "mit einem blauen Auge" davongekommen. Auch die Passagierrekorde in den letzten Monaten überdeckten die Probleme des Unternehmens.

Die finanzielle Lage der Bahn ist dramatisch. Lutz erklärt, dass das operative Ergebnis "deutlich unter dem Vorjahr und weit weg von unserer Zielsetzung" liege. Man habe sich in den letzten Monaten um weitere 160 Millionen Euro vom Geschäftsplan entfernt, weshalb das auf 2,1 Milliarden Euro reduzierte Ergebnis im Risiko stehe. Der Vorstand versucht, eine weitere Gewinnwarnung zu vermeiden. Es wäre die dritte in diesem Jahr.

Die Folgen einer weiteren Gewinnwarnung beschreibt Lutz so: "Es würde unsere finanzielle Lage weiter destabilisieren und Vertrauen und Goodwill, die wir bei Eigentümer und Öffentlichkeit noch haben, zusätzlich beschädigen". Der Vorstand habe deshalb beschlossen, die Notbremse zu ziehen. Nach Angaben des Spiegel hat der Bahnchef eine "Ausgabensteuerung" zur Kostensenkung beschlossen. Vom Staat als Eigentümer kann die Bahn kein frisches Geld erwarten.

Grund für die schlechte Ertragslage der Bahn ist die verschärfte Konkurrenz durch den Fernbusanbieter Flixbus, der neuerdings auch auf der Schiene unterwegs ist. Der daraus entstehende Preisdruck führt dazu, dass die Bahn mit ihren Fahrpreisen die Ausgaben nicht decken kann. Lutz beklagt auch Mängel im Management. Verantwortung werde hin- und hergeschoben, Entscheidungen nicht getroffen und nach oben delegiert.

Auch beim Thema Pünktlichkeit gibt es keine Verbesserung. Im Gegenteil. Sie liege im August bei unter 76 Prozent und sei "weiter abgerutscht", so Lutz. Dies sei schlechter als 2015, als das Projekt "Zukunft Bahn" gestartet worden sei. 2018 könnten weder das Ziel von 80 Prozent noch die Vorjahreswerte erreicht werden, so Lutz weiter. Als Hauptursache für die Verspätungen gelten neben dem veralteten Schienennetz vor allem das unzureichend gewartete und in ungenügender Menge vorhandene Zugmaterial.

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