Wirtschaft

Chinas BIP wächst 2022 um drei Prozent auf über 16 Billionen Euro

Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent auf 121 Billionen Yuan (rund 16 Billionen Euro). Damit setzte die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ihr Wachstum trotz Corona-Krise und weiterer Widrigkeiten fort.
Chinas BIP wächst 2022 um drei Prozent auf über 16 Billionen EuroQuelle: AFP © Wang Zhao

Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs im Jahr 2022 um drei Prozent auf nun 121 Billionen Yuan (rund 16 Billionen Euro).

Trotz einer leichten Verlangsamung im vierten Quartal aufgrund eines Anstiegs der Corona-Infektionen übertraf China nach Schätzungen internationaler Organisationen im vergangenen Jahr die meisten anderen großen Volkswirtschaften einschließlich der USA.

Im Durchschnitt der letzten drei Jahre wuchs das BIP um 4,57 Prozent. Analysten gehen davon aus, dass ein BIP-Wachstum von über 5 Prozent im Jahr 2023 möglich ist. Dabei gilt der Binnenkonsum als Hauptstütze der Erholung inmitten einer möglichen globalen Rezession.

Nach den am Dienstag vom Nationalen Statistikamt (NBS) veröffentlichten Daten stieg die industrielle Wertschöpfung im Jahr 2022 um 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während die Anlageinvestitionen um 5,1 Prozent zulegten. Die Einzelhandelsumsätze gingen allerdings um 0,2 Prozent zurück.

Im Jahr 2021 wuchs Chinas Wirtschaft um 8,4 Prozent, und im Jahr 2020 – dem ersten "Corona-Jahr" – stieg das BIP um 2,3 Prozent, damit war China die einzige große Volkswirtschaft, die expandierte. Das bedeutet ein jährliches Wachstum von 4,57 Prozent in den letzten drei Jahren.

"Das Ergebnis hat die Markterwartungen erfüllt, angesichts all der unerwarteten internen und externen kurzfristigen Schocks und der Tatsache, dass China nicht wie westliche Länder auf Konjunkturprogramme zurückgegriffen hat", sagte Hu Qimu, stellvertretender Generalsekretär des Forums 50 für die Integration digitaler Realwirtschaften, am Dienstag gegenüber der Global Times. Hu weiter:

"Es ist ein gutes Zeichen, dass sich die Wirtschaft nach dem Abklingen der Schockwellen auf der Grundlage gesunder Fundamentaldaten schnell erholen konnte. China hat einen einzigartigen Vorteil durch die schiere Größe seines Marktes. Solange die wirtschaftlichen Fundamentaldaten stabilisiert sind, können wir externen Herausforderungen standhalten."

Während westliche Medien Chinas Wirtschaft mit Formulierungen wie "das zweitschwächste Wachstum in vier Jahrzehnten" schlechtreden, sagen chinesische Analysten, dass es wichtiger sei, eine Wirtschaft in einem längeren Zeitraum, etwa drei oder fünf Jahren, zu beurteilen, um kurzfristige Faktoren auszuschließen und ein objektiveres Bild zu erhalten.

"Das Hauptthema der chinesischen Wirtschaft im Jahr 2023 ist es, aus den Wolken herauszukommen und zu ihrem sich aufhellenden potenziellen Wachstum zurückzukehren", sagte Hu und sagte voraus, dass das BIP im neuen Jahr um 5 bis 5,5 Prozent wachsen könnte.

Wang Tao, Chefvolkswirtin für China bei der Schweizer Bank UBS, erklärte gegenüber der Global Times, dass das BIP-Wachstum im Jahr 2023 wieder auf 4,9 Prozent ansteigen könnte, angeführt vom Konsum und unterstützt durch die Stabilisierung des Immobilienmarktes.

"Wir gehen davon aus, dass sich die wirtschaftlichen Aktivitäten und der Konsum ab März/April stark erholen werden, unterstützt durch die Wiedereröffnung nach COVID und die Freisetzung überschüssiger Ersparnisse", so Wang.

Einem Bericht der Weltbank zufolge wird sich das globale Wachstum von 2,9 Prozent im Jahr 2022 auf 1,7 Prozent im Jahr 2023 abschwächen. Und für die USA wird für 2023 ein BIP-Wachstum von nur 0,5 Prozent erwartet, die schwächste Prognose seit drei Jahrzehnten.

Nichtsdestotrotz steht China in diesem Jahr immer noch vor großen Herausforderungen, insbesondere bei den Exporten angesichts der sinkenden globalen Nachfrage, und das Land wird sich mehr auf den Binnenkonsum und die Investitionen verlassen, um die Wirtschaft zu stützen, so die Analysten.

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