Wirtschaft

Weg von Dollar und Euro: Russland und Indien wollen Handel in Nationalwährungen abrechnen

Moskau und Neu-Delhi sind dabei, in ihren Handelsgeschäften auf US-Dollar und Euro zu verzichten, teilte der russische Sonderbeauftragte in Afghanistan Samir Kabulow mit. Dies sei eine grundsätzliche Entscheidung, hieß es.
Weg von Dollar und Euro: Russland und Indien wollen Handel in Nationalwährungen abrechnenQuelle: Sputnik © WITALI ANKOW

Russland und Indien wollen ihren bilateralen Handel künftig in Nationalwährungen abwickeln, gab der Sondergesandte des russischen Präsidenten für Afghanistan Samir Kabulow bekannt. Er betonte:  

"Wir entfernen uns grundsätzlich vom Dollar und vom Euro, wir sollten zu nationalen Währungen wechseln."

Für einen vollständigen Übergang müsse aber ein fortbestehendes Ungleichgewicht bei Handelsgeschäften vollständig aufgelöst werden, fügte er hinzu. Indien kaufe bei Russland um das Fünffache mehr, als es verkaufe. Experten arbeiteten daran, einen vernünftigen Kompromiss zu finden.

Die indische Zentralbank hatte im Juli ein ausführliches Rundschreiben herausgegeben, in dem sie die Banken des Landes aufforderte, zusätzliche Vorkehrungen für Export- und Importtransaktionen in indischen Rupien zu treffen, da das Interesse der internationalen Handelsgemeinschaft an der heimischen Währung zunimmt. Indiens größte Bank, die State Bank of India, hatte damals erklärt, dass sie durchaus spezielle Rupienkonten zur Abwicklung von Handelsgeschäften mit Russland eröffnen wird. Ajay Sahai, CEO des Verbands der Indischen Exportorganisationen (FIEO), gab in der vergangenen Woche bekannt, dass das Land noch in diesem Jahr beginnen werde, den Handel mit Russland in Rupien abzurechnen.

Auch in Bezug auf Öllieferungen streben beide Länder Unabhängigkeit an, da von den Russland-Sanktionen des Westens unter anderem auch die Versicherungen für Öltransporte betroffen sind. So bot Anfang Dezember der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexander Nowak der indischen Seite eine Zusammenarbeit bei der Anmietung sowie dem Bau von Großgüterschiffen an. Dies werde es ermöglichen, nicht mehr auf die Versicherungsdienstleistungen für Tankschiffe der Europäischen Union und Großbritanniens angewiesen zu sein, teilte Moskau nach Nowaks Treffen mit Pawan Kapoor, Indiens Botschafter in Russland, mit. Der FIEO hatte Medienberichten zufolge indische Behörden seit langem dazu aufgefordert, die Abhängigkeit von europäischen Ländern bei Öltransporten zu verringern. Die Regierung müsse eigene Schifffahrtsrouten entwickeln und die Produktion von Schiffscontainern ankurbeln, hieß es in einer Erklärung der vom indischen Handelsministerium zur Exportförderung eingerichteten Organisation.

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