Wirtschaft

USA: Analysten erwarten bis 2023 höhere Inflation in den USA als noch vor einem Monat vorhergesehen

Scheinbar zu früh gefreut − die Verbraucherpreise in den Vereinigten Staaten werden im nächsten Jahr voraussichtlich noch weiter ansteigen. Auch die Aussicht auf eine Rezession scheint wahrscheinlicher, wie eine Reihe von Wirtschaftswissenschaftlern laut dem Magazin Bloomberg prognostiziert.
USA: Analysten erwarten bis 2023 höhere Inflation in den USA als noch vor einem Monat vorhergesehenQuelle: www.globallookpress.com

Die am Dienstag zum Börsenstart wiederaufgenommene Rally am US-Aktienmarkt hat im Handelsverlauf einen Dämpfer erlitten. Am vergangenen Donnerstag hatte sie etwas Schwung erhalten, nachdem Daten über ein Nachlassen des hohen Inflationsdrucks in den USA veröffentlicht worden waren. Die Hoffnung, dass das Schlimmste bei den Preissteigerungen erst einmal vorbei ist und die US-Notenbank Fed bei weiteren Leitzinserhöhungen weniger aggressiv vorgehen könnte, war wohl verfrüht.

Am Mittwochmorgen wurden Anleger wegen möglicher globaler Risiken verunsichert, nachdem in Polen eine Rakete zwei Menschen getötet hatte und die − wie sich mittlerweile gezeigt hat, falsche − Behauptung kursierte, dies sei ein Angriff Russlands auf ein NATO-Mitglied gewesen. Die Renditen von Staatsanleihen gaben nach, weil man hoffte, dass eine Verlangsamung der Inflation bedeuten könnte, dass auch die für die Wirtschaft bitteren Maßnahmen der Federal Reserve gelockert werden könnten.

"Die Inflation steht immer noch im Vordergrund und bewegt den Markt", sagte Nate Thooft, Senior Portfolio Manager bei Manulife Investment Management. "Auf alles, was die Inflationsthematik ins Wanken bringen könnte, reagiert der Markt sehr gern."

Solch starke Schwankungen bei Aktien sind an der Wall Street in diesem Jahr fast schon zur Normalität geworden, da die hohe Inflation sowie die Zinserhöhungen durch die Federal Reserve die Ängste geschürt und Kurzschlussreaktionen ausgelöst haben. "Der Markt bleibt auf der Suche nach einem guten Narrativ, das Bestand hat, aber er scheint es nicht zu finden", sagte Thooft.

Die Händler haben ihre Wetten darauf reduziert, in welchem Umfang die Fed bei ihrer nächsten Sitzung im Dezember eine Zinserhöhung ankündigen werde. Ihren Leitzins für Tagesgelder hat die US-Zentralbank bereits von praktisch null auf 3,75 bis 4 Prozent angehoben. Weitere Anhebungen sind geplant, aber die Hoffnung der Märkte besteht darin, dass eine Verbesserung der Inflationsdaten dazu führen könnte, dass die Fed die Zinssätze auf einem Niveau hält, das für die Wall Street nicht so belastend ist.

Doch die Vorhersage für den Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE), der von der Federal Reserve als wichtiger Inflationsindikator verwendet wird, wurde für jedes Quartal des kommenden Jahres angehoben, berichtete Bloomberg am Dienstag.

Laut den Zahlen, die auf dem Durchschnitt der Prognosen von 65 Ökonomen in einer Bloomberg-Umfrage in der Woche bis zum 11. November beruhen, werden eine schleppende Wirtschaftstätigkeit und erhöhte Zinssätze den PCE-Preisindex in den letzten drei Monaten des Jahres 2023 auf durchschnittlich 2,8 Prozent ansteigen lassen. Eine Anhebung der vierteljährlichen Erwartungen erfolgte seitens der Prognostiker auch für den PCE-Kernpreisindex, der Lebensmittel- und Energiekosten ausschließt, sowie für den Verbraucherpreisindex.

Sie erwarten nach wie vor, dass sich der Preisdruck im Laufe des Jahres stark abschwächen wird. Unterdessen stieg die Wahrscheinlichkeit einer Rezession im Jahr 2023 weiter an, und zwar von 60 Prozent im Vormonat auf aktuell 65 Prozent. Die Analysten erwarten nun, dass die Fed in den letzten drei Monaten des nächsten Jahres mit Zinssenkungen beginnen wird.

Etwa die Hälfte der befragten Ökonomen hatte diese Aussagen noch vor dem 10. November getroffen, als der Verbraucherpreisindex veröffentlicht wurde, aus dem hervorging, dass die Inflation in den USA im Oktober langsamer als erwartet gestiegen ist. Gestützt durch einen robusten Arbeitsmarkt und höhere Löhne haben sich die Verbraucherausgaben angesichts des schnellsten Preisanstiegs seit einer Generation weitgehend stabilisiert.

Gleichzeitig erwarten die meisten Ökonomen, dass die hohe Inflation und die harte Reaktion der Regulierungsbehörde die Wirtschaft im nächsten Jahr in eine Rezession stürzen werden. Es wird angenommen, dass die Zentralbank auf ihrer Dezember-Sitzung den Leitzins um 50 Basispunkte anheben wird. Die düsteren Prognosen für die US-Wirtschaft in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 wurden ebenfalls nach unten revidiert. Das BIP soll in beiden Quartalen aufgrund schwächerer Verbraucherausgaben stagnieren, bevor es gegen Ende des nächsten Jahres wieder lauwarm wachsen soll.

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