Wirtschaft

Nach Ende des "Tankrabatts": Bundesverband freier Tankstellen erwartet schnellen Spritpreis-Anstieg

Autofahrer in Deutschland müssen sich mit dem Ende des "Tankrabatts" auf deutlich höhere Spritpreise einstellen. Ab Mitternacht am 1. September gelten für Benzin und Diesel wieder die alten Steuersätze. Der Rabatt war eingeführt worden, um Autofahrer angesichts hoher Energiekosten zu entlasten.
Nach Ende des "Tankrabatts": Bundesverband freier Tankstellen erwartet schnellen Spritpreis-AnstiegQuelle: AFP © Ina Fassbender

Der Bundesverband freier Tankstellen (BFT) erwartet nach dem Ende des "Tankrabatts" – in der Nacht zu Donnerstag beziehungsweise in den frühen Morgenstunden des 1. Septembers – ein deutliches Plus bei den Spritpreisen. Der Verbandsvorsitzende Duraid El Obeid sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa): 

"Ich gehe davon aus, dass wir da zunächst einen großen Preisaufschlag sehen. Im Tagesverlauf und in den kommenden Tagen wird das dann aber sicher wieder etwas abschmelzen, wenn Wettbewerbseffekte einsetzen."

Auch Jürgen Albrecht, Spritpreis-Experte beim ADAC, erwartet mit dem Ende des "Tankrabatts" wieder deutlich steigende Preise an der Zapfsäule. Gegenüber der dpa sagte er:

"Wir werden in den kommenden Tagen und Wochen sicher eine Mischung aus hohen und niedrigen Preisen sehen."

Schon jetzt seien die Preisunterschiede je nach Region und Tageszeit teils im zweistelligen Cent-Bereich, so Albrecht weiter. "Das wird zunächst eher noch mehr werden."

Der "Tankrabatt" ist eigentlich eine Senkung der Energiesteuern auf Kraftstoffe auf das in der Europäischen Union (EU) zulässige Mindestmaß. Er war vor drei Monaten eingeführt worden, um Autofahrer angesichts insgesamt hoher Energiekosten zu entlasten. Ab Mitternacht am 1. September gelten für Benzin und Diesel wieder die alten Steuersätze. Inklusive Mehrwertsteuer steigt der Preis für Superbenzin der Sorte E10 damit um 35 Cent pro Liter, für Diesel werden pro Liter 17 Cent mehr fällig.

Die niedrigeren Steuersätze galten allerdings auch für Tankstellenbetreiber – einige dürften am Donnerstag also noch günstig gekauften Sprit vorrätig haben, den sie auch entsprechend günstiger abgeben können. El Obeid geht jedoch von eher leeren Tanks aus. Grund dafür seien vor allem logistische Probleme beim Schienen- und Wassertransport von Kraftstoffen. Außerdem hätten viele Tankstellenbetreiber bei der Einführung des Rabatts Verluste gemacht, weil sie zuvor teuer eingekauftes Benzin sofort nach der Steuersenkung günstig abgegeben hätten, sagte der Verbandsvorsitzende. "Kaufmännisch ist es geboten, diese Verluste jetzt wieder auszugleichen."

Zum Start der Steuersenkung hatte es teils heftige Diskussionen darüber gegeben, ob die Konzerne die Vergünstigung wirklich komplett an Kunden weiterreichen. ADAC-Experte Albrecht führte an:

"In der Gesamtbilanz stellen wir fest, dass die Steuersenkung nicht vollständig beim Verbraucher angekommen ist."

Die hohen Preise seien mit verschiedenen Sonderfaktoren – "die Folgen des Krieges, der schwache Euro, das Niedrigwasser im Rhein und damit verbundene hohe Transportkosten" – nicht vollständig zu erklären.

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(dpa/rt)

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