Wirtschaft

Studie der Deutschen Bank: Die Welt steht vor einem "Zeitalter der UNOrdnung"

Die Welt steht am Rande großer struktureller Umbrüche, die sie nach dem nachhaltigen Wirtschaftswachstum der letzten 40 Jahre in eine grundsätzlich neue Epoche des Chaos stürzen werden. Diese Meinung äußerten die Analytiker der Deutschen Bank in ihrer jüngsten Studie.
Studie der Deutschen Bank: Die Welt steht vor einem "Zeitalter der UNOrdnung"Quelle: www.globallookpress.com © Simone Brandt

Das Jahr 2020 markiere den Beginn eines neuen "strukturellen Superzyklus", der "alles von Volkswirtschaften über Vermögenspreise bis hin zu Politik und unserer allgemeinen Lebensweise bestimmen wird", verlautete es aus der aktuellen Studie zum Langzeitausblick für die Kapitalmärkte. Sie wurde von einem Deutsche-Bank-Team mit dem Analytiker Jim Reid an der Spitze durchgeführt. Laut der Auffassung der Experten beschleunigte die weltweite COVID-19-Pandemie den Übergang in das sogenannte "Zeitalter der UNOrdnung" zwar, löste ihn aber nicht unmittelbar aus.

Die vergangenen 40 Jahre seien durch geradezu paradiesische Bedingungen für Anleger weltweit gekennzeichnet gewesen. Im Laufe der sogenannten "zweiten Ära der Globalisierung", die laut Schätzungen im Jahr 1980 begonnen haben soll, habe die Welt angesichts einer immer stärkeren Globalisierung und technologischer Fortschritte "das beste kombinierte Wachstum der Vermögenspreise aller Epochen in der Geschichte" verzeichnet, hieß es in der Studie.

Nun wird diese der Studie zufolge durch eine neue Epoche abgelöst werden, die die günstigen globalen Anlagenbewertungen bedrohen und die Regierungen und Unternehmen noch mehr in Schulden stürzen könnte. In Sachen Geopolitik werde das neue Zeitalter außerdem von einer zunehmenden Konfrontation zwischen den USA und China geprägt, so die Prognose der Analytiker. Währenddessen werde China aber auch seinen Weg zur größten Wirtschaftsmacht des Planeten fortsetzen, wobei es weiterhin die eigenen Werte gegenüber dem westlichen Liberalismus bevorzuge. In diesem Zusammenhang sprach die Deutsche Bank auch von einem "Zusammenprall der Kulturen".

Durch das "Zeitalter der UNOrdnung" könnte Europa laut der Deutschen Bank besonders im kommenden Jahrzehnt am Scheideweg stehen. Dabei soll es für Europa nicht mehr so einfach wie früher sein, sich angesichts neuer Krisen "durchzuwursteln". Der als Reaktion auf die Pandemie aufgelegte Krisenfonds habe das Potenzial für eine weitere Integration zwar erhöht, gleichzeitig dürften aber auch die wirtschaftlichen Ungleichgewichte auf dem Kontinent infolge der Pandemie weiter zunehmen, erwartet die Deutsche Bank.

Die Analytiker fassten ferner insgesamt acht Themen zusammen, die aus ihrer Sicht das "Zeitalter der UNOrdnung" prägen werden. Dazu gehören unter anderen die Verschlechterung der Beziehungen zwischen den USA und China, die Umkehrung der uneingeschränkten Globalisierung, das Schuldenwachstum, die weitere Erhöhung der Ungleichheit, die wachsende Kluft zwischen den Generationen, die Vertiefung der Klimadebatte sowie die fortschreitende technologische Entwicklung.

Zusammenfassend schlussfolgerten die Autoren der Studie:

In den kommenden Jahren die Trends der Vergangenheit einfach zu extrapolieren ist der größte Fehler, den man machen könnte.

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