Wirtschaft

Gütesiegel – Zeichen für Qualität oder Verbrauchertäuschung?

Mehr als 1.000 Gütesiegel findet der Verbraucher in deutschen Supermärkten. Sie sollen Verbrauchern Orientierung bieten, sind in den meisten Fällen aber nichts anderes als Augenwischerei. Eine Auswahl an Siegeln, die sinnvoll oder einfach nur verwirrend sind.
Gütesiegel – Zeichen für Qualität oder Verbrauchertäuschung?Quelle: www.globallookpress.com © Kay Nietfeld/dpa

von Julia Zube

Auf Lebensmittel-Verpackungen geht's bunt zu. Wer im Supermarkt unterwegs ist, wird mit einer Flut von Labeln und Siegeln konfrontiert. Der Kunde will das Gefühl haben, dass er guten Gewissens einkauft – sei es, dass er Wert auf biologisch produzierte Produkte legt oder Fleisch und Eier aus artgerechter Tierhaltung bevorzugt.

Nirgendwo in Europa gibt es so viele Labels wie in Deutschland. Mehr als 1.000 sind es. Die Deutschen sind echte Siegel-Fans. Jeder zweite Verbraucher orientiert sich laut Umfragen an Gütesiegeln. Doch nur ein Bruchteil der Logos unterliegt staatlicher Kontrolle. Es fehlen einheitliche Richtlinien. Das sorgt für Verwirrung. Ein Überblick:

Initiative Tierwohl

Das Siegel auf Fleisch der Initiative Tierwohl zeigt, wie die Tiere gehalten wurden. Das rote Etikett "Stallhaltung" ist der niedrigste Standard. Es folgen "Stallhaltung Plus" (blau), "Außenklima" (orange) und "Premium" (grün). Die Verbraucherzentrale kritisiert, dass das Angebot im Handel meist aus Form 1 stammt.

Siegel für Fisch

Das Siegel der gemeinnützigen Organisation Marine Stewardship Council (MSC) kennzeichnet Fische und Meeresfrüchte aus ressourcenschonender Fischerei. Kritiker wie Greenpeace bemängeln aber, dass auch Fischereien eine Zertifizierung erhielten, die zum Beispiel zerstörerische Boden-Schleppnetze nutzen.

Nutri-Score

Das auf Lebensmittelpackungen aufgedruckte Logo Nutri-Score fand im Laufe des Jahres zunehmend Verbreitung. Die jeweiligen Produktbestandteile wie Zucker oder Salz werden mit Punkten bewertet, günstige und ungünstige Inhaltsstoffe miteinander verrechnet. Das Ergebnis wird auf einer Skala eingestuft. Die reicht von "A" (grün und günstig) bis "E" (rot und ungünstig). 

Regionale Labels

Irreführend sind besonders Labels für Produkte, die vermeintlich aus der Region stammen. Das Siegel "Unser Norden" beispielsweise heißt nicht etwa, dass das Produkt aus Norddeutschland kommt, sondern lediglich in Norddeutschland aufbereitet wurde. Herkunft: egal.

Verwirrung pur

Das Fairtrade-Logo soll eigentlich für 100 Prozent fair gehandelte Produkte stehen. Aber auch hier gibt es eine Einschränkung. Weist das Logo noch zusätzlich ein Dreieck auf, müssen die fair gehandelten Güter nur 20 Prozent des eigentlichen Produkts ausmachen. Ganz schön verwirrend.

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