Wirtschaft

US-Handelsabkommen mit China trotz eskalierender Spannungen noch immer in Kraft

Die globalen Märkte blieben am Dienstag stabil, nachdem Washington und Peking ihr Bekenntnis zu ihrem historischen Handelsabkommen bekräftigt hatten. Obwohl die beiden Wirtschaftsgiganten an mehreren Fronten Meinungsverschiedenheiten haben.
US-Handelsabkommen mit China trotz eskalierender Spannungen noch immer in KraftQuelle: Reuters © Aly Song

Der chinesische Vizepremier Liu He, der Handelsbeauftragte der USA Robert Lighthizer und US-Finanzminister Steven Mnuchin führten am Dienstag Handelsgespräche per Telefon. Diese waren ursprünglich für den 15. August geplant und stellten das erste formelle Gespräch zwischen den beiden Seiten seit Anfang Mai dar.

In kurzen Erklärungen nach den Gesprächen bezeichneten beide Seiten die Fortschritte des Abkommens als positiv. Das chinesische Handelsministerium teilte mit, dass Peking "einen konstruktiven Dialog" mit Washington führe, und fügte hinzu, dass die beiden Staaten vereinbart hätten, die erste Phase des Handelsabkommens weiter voranzutreiben.

Das Büro des US-Handelsbeauftragten bestätigte, dass die beiden Länder entschlossen sind, "die notwendigen Schritte zu unternehmen, um den Erfolg des Abkommens sicherzustellen". Man stellte außerdem fest, dass die erhebliche Zunahme der Käufe von US-Produkten durch China ebenfalls Teil der Diskussion war, zusammen mit "künftigen Maßnahmen, die zur Umsetzung des Abkommens erforderlich sind".

Der Aufruf erfolgte, als Investoren weltweit Bedenken über zunehmende Spannungen zwischen den beiden wirtschaftlichen Supermächten äußerten. Chinesische Aktien schlossen am Dienstag leicht tiefer, wobei Hongkongs Hang Seng um 0,2 Prozent und der Shanghai Composite um 0,4 Prozent nachgaben. An anderen Handelsorten in Asien wurden Aktien höher gehandelt, darunter auch in Japan, wo der Nikkei 225 um rund 1,4 Prozent zulegte.

Währenddessen stiegen auch die Aktien an den europäischen Handelsplätzen leicht an, wobei die Märkte in Großbritannien, Deutschland und Frankreich im positiven Bereich gehandelt wurden.

Die Trump-Regierung nimmt Peking weiterhin aufgrund einer Reihe von Themen ins Visier. Diese reichen vom Umgang mit COVID-19 bis hin zu Gefahren für die nationale Sicherheit der USA, die angeblich von chinesischen Technologieunternehmen ausgehen.

Bei der kürzlichen Eskalation reichte die chinesische Technologiefirma ByteDance eine Klage gegen die US-Regierung ein, um gegen das drohende Verbot ihrer Video-App TikTok vorzugehen.

Washington behauptet außerdem, dass Peking seinen Teil der Vereinbarung über das Handelsabkommen inmitten der Corona-Pandemie nicht einhält. Nach der im Januar unterzeichneten Vereinbarung soll China im Jahr 2020 zusätzliche Güter und Dienstleistungen aus den USA im Wert von bis zu 77 Milliarden US-Dollar kaufen und im Jahr darauf für 123 Milliarden US-Dollar. Insgesamt wurde ein Einkaufsvolumen von 200 Milliarden US-Dollar vereinbart.

Handelsdaten zeigen, dass China weit davon entfernt ist, das Ziel zu erreichen, obwohl es in jüngster Zeit den Kauf von US-Agrargütern, darunter Sojabohnen, angekurbelt hat. Nach Angaben des Peterson Institute for International Economics beliefen sich Chinas Gesamtimporte aus den USA seit Jahresbeginn auf 40,2 Milliarden US-Dollar, was bedeutet, dass China das Ziel zu weniger als 50 Prozent erfüllt.

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