Debatte über Fleischimporte aus USA: Taiwanische Parlamentarier bewerfen einander mit Schweinedärmen
Mitglieder der Opposition haben während einer Parlamentssitzung am Freitag den taiwanischen Ministerpräsidenten Su Tseng-chang mit Schweinedärmen beworfen. Die tierischen Innereien und auch Schwartefetzen wurden von Abgeordneten der Kuomintang (KMT) geschleudert. Bei dem Versuch, den Regierungschef abzuschirmen, wurden auch Abgeordnete der regierenden Fortschrittspartei (DPP) getroffen. Während der Debatte kam es auch zu Schlägereien. Die taiwanische Regierung hatte bereits im August angekündigt, die Einfuhr von Schweinefleischprodukten aus den USA vom Januar 2021 an zu genehmigen, auch wenn diese Ractopamin enthalten sollten.
Das in den USA zugelassene Mittel wird in der Schweine- und Rindermast verwendet, um den Magerfleischanteil zu erhöhen. In der EU sind sowohl die Verwendung von Ractopamin im Futter als auch der Import von Fleisch mit Ractopamin-Rückständen verboten. Der Zusatzstoff ist auch in Russland und China untersagt.
Die Regierungspartei verurteilte den Protest im Parlament und rief die Opposition dazu auf, über das Thema vernünftig zu verhandeln. Das Bewerfen mit den Schweinedärmen sei eine nutzlose Verschwendung von Nahrungsmitteln gewesen. Der Geruch im Sitzungssaal sei abscheulich gewesen. Die Opposition argumentierte dagegen, dass der Beschluss über den Import voreilig getroffen worden sei und eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstelle. (rt/dpa)
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