Russland

Aktuelle Pandemie-Lage in Russland: 114 Infektionen, Einreisesperren und Verbot von Massen-Events

Vor dem Hintergrund der globalen Corona-Pandemie steigt die Zahl bestätigter Infektionen auch in Russland rasant an. Bisher wurden landesweit 114 Fälle nachgewiesen, die meisten davon in der Hauptstadt Moskau. Die Regierung reagiert mit drastischen Maßnahmen.
Aktuelle Pandemie-Lage in Russland: 114 Infektionen, Einreisesperren und Verbot von Massen-EventsQuelle: AFP © Dimitar Dilkoff

Jüngste Angaben zur Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 in Russland

Innerhalb 24 Stunden wurden in Russland insgesamt 21 neue Corona-Infektionen bestätigt. Wie der Krisenstab zur Bekämpfung der Corona-Pandemie gegenüber der Nachrichtenagentur Interfax mitteilte, entfallen davon vier Fälle auf Moskau und die restlichen 17 auf andere 14 Regionen Russlands. Die Infizierten sollen kürzlich Länder mit einer ungünstigen epidemiologischen Lage besucht haben, darunter Italien, Frankreich, Spanien und die Schweiz. Alle Betroffenen wurden inzwischen in Krankenhäuser eingeliefert und auf speziellen Stationen isoliert. Eine Liste mit den Kontaktpersonen der Infizierten wurde bereits erstellt. Die Betroffenen befinden sich zurzeit unter medizinischer Aufsicht.

Am Dienstag korrigierte die russische Vize-Ministerpräsidentin Tatjana Golikowa bei einer Sitzung des Regierungskoordinationsrates zur Vorbeugung der Virus-Ausbreitung außerdem die Gesamtzahl der COVID-19-Erkrankungen auf 114. Demnach gehören 111 russische, zwei chinesische und ein italienischer Staatsbürger zu den Infizierten. Davon werden 109 mittlerweile in Krankenhäusern behandelt, wobei 106 von ihnen keine Symptome der Krankheit aufweisen. Fünf weitere Patienten sind bereits genesen und wurden aus den Krankenhäusern entlassen. In Bezug auf den Ursprung der Ansteckungen handelt es sich in 104 Fällen um eingeschleppte Infektionen aus dem Ausland und nur in zehn Fällen um Infizierungen innerhalb Russlands. Landesweit stehen weiterhin rund 16.000 Menschen unter medizinischer Beobachtung.

Unterdessen unternimmt die Regierung Russlands entschlossene Schritte, um die Gesundheit ihrer Bürger zu schützen und die Ausbreitung der COVID-19-Krankheit einzudämmen.

Verbot von Massenveranstaltungen

Am Montag verhängten die Moskauer Behörden ein Verbot von Veranstaltungen mit mehr als 50 Teilnehmern Das gab der Bürgermeister der russischen Hauptstadt Sergei Sobjanin auf seiner Webseite bekannt. Die Restriktionsmaßnahme bezieht sich auf alle "kulturellen, sportlichen sowie bildenden Freizeitaktivitäten" in geschlossenen Räumen, wobei jegliche Versammlungen an der freien Luft komplett untersagt sind. Auch das Gebiet Moskau schloss sich dem Verbot an. Die Anordnung soll zunächst bis zum 10. April gelten.

Sobjanin appellierte ferner an die Senioren als größte Risikogruppe des Coronavirus, die Kontakte mit der Außenwelt möglichst zu meiden und ihre Häuser ohne dringende Notwendigkeit nicht zu verlassen. Sollten bei ihnen jedoch erste Symptome der Krankheit auftreten, so seien unbedingt lokale Gesundheitsbehörden zu verständigen.

Schulschließungen und Einreisesperren für Ausländer

Durch die Verordnung wird auch der Unterricht an allen Moskauer allgemeinbildenden, weiterbildenden sowie Sportschulen ab dem kommenden Samstag bis einschließlich dem 12. April eingestellt. Obwohl die neuen Regelungen offiziell noch nicht für Hochschulen gelten, führten bereits mehrere Universitäten für ihre Studenten freiwillig Online-Unterricht ein.

Darüber hinaus schränkt Russland aus Angst vor der Virus-Gefahr ab Mittwoch die Einreise ausländischer Bürger ins Land ein. Bis zum 1. Mai dürfen keine Ausländer nach Russland einreisen. Von der Maßnahme bleiben allerdings Diplomaten, Besatzungsmitglieder von Flugzeugen, Zügen und Schiffen, ausländische Staatsbürger mit russischer Aufenthaltsgenehmigung sowie Transitreisende ausgenommen.  

Dabei bleibt für alle Rückkehrer aus dem Ausland nach wie vor eine Anmeldepflicht beziehungsweise eine obligatorische 14-tägige Quarantäne bei Rückkehr aus besonders betroffenen Ländern bestehen. Die Liste der betroffenen Länder wurde am Montag erneut erweitert und schließt nun alle 27 EU-Länder, alle europäischen Nicht-EU-Staaten sowie China, Südkorea, den Iran und die USA mit ein.

Angesichts des enormen Drucks auf die russische Wirtschaft infolge der Epidemie kündigte die Regierung des Landes bereits ein Maßnahmenpaket an, das dem Markt und den Bürgern helfen soll, den Höhepunkt der Krise zu überstehen. Dazu gehört laut Premier Michail Mischustin die Einrichtung eines Krisenfonds in Höhe von 300 Milliarden Rubel (über 3,6 Milliarden Euro).

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