Russland

Exekutivdirektor von Roskosmos: Die Sojus-Havarie war ein spontaner Test des Notfallrettungssystems

Der Exekutivdirektor der russischen Raumfahrtbehörde Sergei Krikaljow hat RT ein Exklusiv-Interview gewährt. Der Roskosmos-Funktionär erläuterte die technische Ursache der Sojus-Havarie vom 11. Oktober und lobte die Zuverlässigkeit des Notfallrettungssystems.
Exekutivdirektor von Roskosmos: Die Sojus-Havarie war ein spontaner Test des NotfallrettungssystemsQuelle: RT

Am 16. Oktober hatte der Fernsehsender RT den Exekutivdirektor der russischen Raumfahrtbehörde Sergei Krikaljow zu Gast. Der für bemannte Flüge zuständige Roskosmos-Funktionär berichtete über die Untersuchung der Sojus-Havarie vom 11. Oktober und sprach über die Zukunft der gescheiterten Mission.

Allem voran warnte Sergei Krikaljow die Journalisten, von einer "Katastrophe" zu sprechen. Da bei dem Absturz der Rakete niemand verletzt worden sei, handele es sich dabei um eine Havarie.      

Ich würde Sie aber davor warnen, das Wort "Katastrophe" zu verwenden. Zum Glück handelt es sich dabei um keine Katastrophe, sondern um eine Havarie. Denn es hat ja nur Sachschäden gegeben. Das Personal ist am Leben. Niemand ist verletzt worden. Deswegen stufen wir das nicht als Katastrophe ein", sagte der Roskosmos-Beamte.

Sergei Krikaljow zufolge sei die Havarie durch einen Zusammenstoß der ersten und der zweiten Raketenstufe eingetreten. Was aber dazu geführt habe, müsse noch untersucht werden. Eine Zusammenfassung aller Daten werde es erst in der kommenden Woche geben.

Mehr zum ThemaISS-Besatzungsmitglieder nach Notlandung wohlauf

Der Exekutivdirektor von Roskosmos lobte im Interview die Zuverlässigkeit des Notfallrettungssystems, das seit mehr als 30 Jahren nicht benötigt worden war.   

Das ist ja die Besonderheit der Notfallrettung: Dabei handelt es sich immer um ein Reserve-System… Es ist also eine Ausnahme, wenn solche Zwischenfälle passieren. Aber wenn es dazu kommt, ist das System so gebaut, dass die Crew gerettet wird. Deswegen gibt uns das einen gewissen Anlass zum Optimismus: Selbst bei solch unangenehmen Havarien, wie sie neulich passiert ist, ist die Crew durchgehend in Sicherheit", erklärte Sergei Krikaljow. 

Das Rettungsteam auf der Erde habe dem Roskosmos-Vizechef zufolge bestens reagiert. Die Bereitschaft der Bergungskräfte sei somit bestätigt worden. Man werde versuchen, die Crew, die es zur ISS nicht geschafft hatte, so bald wie möglich wieder einzusetzen. Das werde aber wahrscheinlich erst im nächsten Frühjahr möglich sein.

Mehr zum ThemaRussland und USA wollen wieder Raumfahrer zur ISS bringen – Gerst soll im Dezember zurückkehren

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.