Russland

Zu früh gefreut: Nein, Herr Åslund, Weißrussland hat keine russischen Diplomaten ausgewiesen

Der Fall Skripal trug einige bizarre Früchte. So etwa die Ausweisung Dutzender russischer Diplomaten durch Staaten, die sich mit Großbritannien solidarisch erklärten. Nun feierte der transatlantische Falke Anders Åslund die vermeintliche Ausweisung von Diplomaten aus Weißrussland.
Zu früh gefreut: Nein, Herr Åslund, Weißrussland hat keine russischen Diplomaten ausgewiesenQuelle: Reuters

Für den wissenschaftlichen Mitarbeiter und "führenden Experten" in Sachen Russland und Osteuropa des Atlantic Council, den schwedischen Ex-Diplomaten Anders Åslund, hing die appetitliche Karotte offensichtlich zu tief.

Åslund, wurde bereits von der BBC, CNN und der Washington Post als Experte für die Einordnung der Winkelzüge der russischen Regierung zu Rate gezogen. Unter anderem war er sich als "Experte" nicht zu schade, im Jahr 1999 den Zusammenbruch Russlands vorherzusagen. Da kamen ihm die mutmaßlichen "Breaking News" scheinbar gerade recht, um sie prompt ungeprüft weiterzuverbreiten und sie voller Schadenfreude in blumigen Worten zu kommentieren. Dumm nur, dass er dabei einem Aprilscherz auf den Leim ging.

Bei dem Scherzkeks handelt es sich um Martin Kragh, Leiter des Russland und Eurasien-Programms des schwedischen Institute of International Affairs. In seinem Tweet heißt es:

Breaking: Weißrussland weist in Solidarität mit Großbritannien fünf russische Diplomaten aus. "Russland ist auf der falschen Seite der Geschichte", sagt [Präsident] Lukaschenko.

Ein Fest für Anders Åslund, der den Tweet umgehend weiterleitete. Åslund wusste auch gleich zu berichten, dass es sich um "russische Agenten" gehandelt habe:

Es ist wahrlich außergewöhnlich, dass Weißrussland russische Agenten in Solidarität mit Großbritannien ausweist.

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Ganz im Sinne seines Narrativs des nahenden Zusammenbruchs der russischen Volkswirtschaft fügte er hinzu:

Das zeigt, in welchem Ausmaß Putin Russland isoliert hat. Das ist nicht das "globale Russland", sondern Russland allein. Lukaschenkos Maßnahme darf nicht unterschätzt werden.

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