Russland

Brand in sibirischem Einkaufszentrum - Spekulationen über mangelhaften Brandschutz

Ein Shopping-Center wird für viele Menschen in der sibirischen Stadt Kemerowo zur Todesfalle. Mindestens 64 Menschen sind bei dem Brand ums Leben gekommen. In ersten Berichten ist von Sicherheitsmängeln und Schlamperei die Rede.
Brand in sibirischem Einkaufszentrum - Spekulationen über mangelhaften BrandschutzQuelle: www.globallookpress.com

Mindestens 64 Menschen sind bei dem verheerenden Brand in einem russischen Einkaufszentrum ums Leben gekommen. Die Zahl der Opfer könnte weiter steigen, denn etliche Menschen werden noch vermisst. Es wird befürchtet, dass viele Kinder unter den Toten sind. Laut Medienberichten brach der Brand in der Nähe einer Spielecke und eines Kinos in dem Einkaufszentrum der sibirischen Stadt Kemerowo aus.

Am Montag fanden die Rettungskräfte mehr als ein Dutzend Leichen, wie die Sprecherin des Ermittlungskomitees, Swetlana Petrenko, mitteilte. Fünf zunächst vermisste Kinder wurden nach stundenlanger Suche lebend aufgefunden - sie hätten sich jedoch zum Zeitpunkt des Brandes nicht mehr im Gebäude aufgehalten, hieß es. Derzeit arbeite man an der Identifizierung der Opfer.

Das Feuer war am frühen Sonntagabend im vierten Stock ausgebrochen und erfasste eine Fläche von rund 1.600 Quadratmetern. Mehr als 40 Menschen wurden verletzt. Am Montag wurden drei Verdächtige im Zusammenhang mit dem Brand festgenommen, wie die Agentur Tass unter Berufung auf Polizeiquellen berichtete. Unter den Festgenommenen sei auch der Direktor des Einkaufszentrums.

Die Feuerwehr konnte den Brand am Montagmorgen löschen, teilte der Katastrophenschutz mit. Das Gebäude ist nach Angaben der Behörden einsturzgefährdet. Zwei der drei Kinosäle seien bereits eingestürzt, sagte der stellvertretende Katastrophenschutzminister Wladlen Aksjonow.

Bei der Suche nach den Brandursachen kursierten am Montag Berichte und Spekulationen über mangelhaften Brandschutz. Vorläufigen Informationen zufolge gab es "eine Masse an Verstößen", sagte der stellvertretende Gouverneur des Verwaltungsbezirks Keremowo, Wladimir Tschernow, der Agentur Tass.

Russische Medien zitierten Augenzeugenberichte, wonach Kinobesucher zunächst die Säle nicht verlassen konnten. Als die Türen aufgingen, seien die Korridore bereits voller Rauch gewesen. Auch habe es keinen Feueralarm gegeben, und und Notausgänge seien verschlossen gewesen.

Die Zeitung Komsomolskaja Prawda berichtete von einer vermissten Elfjährigen, die auf einem Klassenausflug in dem Einkaufszentrum war. Das Mädchen habe demnach noch ihre Eltern angerufen und verabschiedete sich mit den Worten: "Wir brennen. Ich liebe euch, macht's gut. Ich kann nicht atmen."

Kemerowo liegt in Westsibirien, rund 3000 Kilometer von der russischen Hauptstadt Moskau entfernt. Mehr als 500 000 Menschen leben in der Industriestadt im Kusbass, Russlands größtem Kohlerevier. Das Einkaufszentrum war im Jahr 2013 eröffnet worden.

(rt deutsch/dpa)

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