Russland

Russland: Haftstrafe nach Brandanschlag auf Rekrutierungsbüro

Ein ehemaliger Lehrer aus Russland muss für drei Jahre und zwei Monate ins Gefängnis, weil er ein Rekrutierungsbüro in Brand gesetzt hat. Seit Beginn des Ukraine-Krieges gab es in Russland mehrere solcher Angriffe, zu Haftstrafen kam es bislang nicht.
Russland: Haftstrafe nach Brandanschlag auf RekrutierungsbüroQuelle: Sputnik © Maxim Blinow

Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine wurden in Russland mehrere Rekrutierungsbüros und Verwaltungsgebäude in Brand gesetzt. Nun kommt es erstmals zu einer Haftstrafe. Am Mittwoch hat ein Gericht in Udmurtien den ehemaligen Lehrer Ilja Farber wegen vorsätzlicher Zerstörung und Beschädigung fremden Eigentums für schuldig befunden. Der Mann hatte im Mai dieses Jahres einen Brandanschlag auf ein Rekrutierungsbüro im Dorf Igra verübt. Nach Angaben der Ermittler waren dabei ein Raum, in dem offizielle Dokumente und Akten von Veteranen des Großen Vaterländischen Krieges aufbewahrt wurden, sowie ein Raum mit persönlichen Gegenständen des Personals niedergebrannt.

Die Polizei suchte mehrere Tage lang nach dem Brandstifter, bevor sie den 48-Jährigen festnahm. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung sollen unter anderem zwei Kanister Benzin sowie Bankkarten und Smartphones beschlagnahmt worden sein. Bei einer Gerichtsanhörung am Mittwoch bekannte sich Farber für schuldig, teilte der Pressedienst des Gerichtes mit. Er wurde zu drei Jahren und zwei Monaten Haft sowie einer Geldstrafe in Höhe von 2.660.000 Rubel (rund 43.000 Euro) verurteilt.

Farber ist nicht das erste Mal vor Gericht. Im Jahr 2012 wurde er in einem Korruptionsfall wegen Bestechung zu sieben Jahren Haft verurteilt. Damals war er als Lehrer für bildende Kunst, Literatur und Musik im Gebiet Twer tätig und an der Renovierung des örtlichen Kulturzentrums beteiligt. Die Renovierung war auch der Grund für die Bestechungsvorwürfe gegen ihn. Der Vorfall schaffte es in die Presse. Wladimir Putin bezeichnete das Urteil als "ungeheuerlich", woraufhin das Gericht den Fall überprüfte und die Strafe auf drei Jahre reduzierte. Später wurde er auf Bewährung freigelassen.

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