Russland

"Es tut uns sehr leid": Merkel kann Hauptstraße in russischem Dorf nicht reparieren

Die Bewohner eines russischen Dorfes, die im Juni Angela Merkel gebeten hatten, ihre Hauptstraße instand zu setzen, haben eine Antwort erhalten. Eine Sprecherin erklärte, die Bundeskanzlerin könne den Bewohnern in dieser Situation leider nicht helfen. Lokale Beamte versprachen jetzt eine Asphaltierung im kommenden Jahr.
"Es tut uns sehr leid": Merkel kann Hauptstraße in russischem Dorf nicht reparierenQuelle: Gettyimages.ru © Sean Gallup

Die Bewohner des russischen Dorfes Werchni Karbusch im Gebiet Omsk, die Bundeskanzlerin Angela Merkel gebeten hatten, ihre Hauptstraße reparieren zu lassen, haben eine Antwort aus dem Bundeskanzleramt erhalten, so die Autorin des Briefes Irina Drosdowa.

Nadine Wachter, die Sprecherin von Angela Merkel, bedankte sich für den Brief und bat um Verständnis, dass die Kanzlerin aufgrund der Vielzahl der Briefe nicht persönlich antworten kann. Sie schrieb:

"Ich verstehe, dass Sie mit dem Zustand der Hauptstraße in Ihrem Heimatdorf sehr unzufrieden sind. Die Einmischung in die Tätigkeit der lokalen Behörden in anderen Ländern ist jedoch nicht Aufgabe der Bundeskanzlerin. Ich bitte Sie um Verständnis, dass Frau Bundeskanzlerin auf Ihren Wunsch in dieser Situation nicht entschieden handeln kann. Es tut uns sehr leid, dass wir nichts tun können, um Ihnen zu helfen."

Den Dorfbewohnern wurde auch angeboten, sich an das Moskauer Büro des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur zu wenden. Irina Drosdowa erklärte, dass die Bewohner mit der Antwort zufrieden sind, weil sie eine begründete Antwort erhalten haben. Außerdem seien die Dorfbewohner zuversichtlich, dass – falls die lokalen Behörden nun doch neuen Asphalt verlegen – dies allein dank Merkel geschieht.

Der Pressesprecher des russischen Präsidenten Dmitri Peskow wiederum nannte den Brief der Dorfbewohner an die deutschen Behörden eine gerechtfertigte Verärgerung im Zusammenhang mit der Untätigkeit der Regionalbehörden. Er sagte:

"In diesem Fall ist es absolut berechtigte Wut der Bewohner dieses Dorfes. Sie haben vollkommen recht. Das ist eine absolut inakzeptable Fahrlässigkeit und Ignoranz seitens der regionalen Behörden bei solch einem Zustand."

Die Bewohner des Dorfes Werchni Karbusch hatten Merkel Anfang Juni zweimal angeschrieben, in elektronischer Form und per Brief, und auch eine Videobotschaft an die Politikerin aufgezeichnet. In ihrer Videoansprache erklärten die Bewohner des Dorfes Werchni Karbusch, das Dorf sei um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert von Russlanddeutschen gegründet worden. Die älteste Hauptstraße wurde aber nie asphaltiert. Sie beklagten, dass sie sich seit dem Jahr 2008 an alle Behörden in Russland gewandt hätten – aber vergebens. Irina Drosdowa teilte mit, lokale Beamte hätten als Reaktion auf die Aktion der Dorfbewohner versprochen, die Straße im Jahr 2022 zu reparieren.

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