Russland

Im August behandelte er noch Nawalny: Stellvertretender Chefarzt in Omsker Klinik ist tot

Am Donnerstag ist der stellvertretende Chefarzt für Anästhesiologie und Notfallmedizin des Omsker Notfallkrankenhauses Nummer 1, Sergei Maksimischin, verstorben. Dort war im vergangenen Sommer Alexei Nawalny vor seiner Verlegung in die Berliner Charité behandelt worden.
Im August behandelte er noch Nawalny: Stellvertretender Chefarzt in Omsker Klinik ist totQuelle: Sputnik © Alexander Krjaschew

In einer Mitteilung auf der Webseite der Klinik trauerten die Mitarbeiter um den Verlust ihres Kollegen und bezeichneten Maksimischin als einen "hochqualifizierten Spezialisten und Organisator des Gesundheitswesens". In den 28 Jahren, die Maksimischin im Krankenhaus gedient hatte, habe er "einen großen Beitrag zur Organisation des Anästhesiologie- und Notaufnahmedienstes der Klinik geleistet". Chefarzt Jewgeni Ossipow äußerte sich zum Tod des Mediziners wie folgt:

Seine große Berufserfahrung, Fachkenntnisse, Gelehrtheit und der respektvolle Umgang mit seinen Kollegen haben zur Schaffung eines hochqualifizierten Teams beigetragen, das auf täglicher Basis eine schwierige Aufgabe erfüllt, indem es den schwerstkranken Patienten Hilfe leistet. Er war immer anspruchsvoll zu sich selbst und seinen Kollegen und verzichtete auf seine private Zeit, wenn es auf das Leben und die Gesundheit der Patienten ankam. Für das gesamte Kollektiv ist sein plötzlicher Tod ein großer Verlust. Der Familie von Sergei Walentinowitsch gilt unser herzliches Beileid.

Maksimischin wurde 55 Jahre alt. Wie die Pressesprecherin des regionalen Gesundheitsministeriums Galina Nasarowa gegenüber der Zeitung Kommersant mitteilte, soll es sich bei der Todesursache um einen Herzschlag handeln.

Alexei Nawalny war am 20. August vergangenen Jahres auf einem Inlandflug in Russland kollabiert und ins Koma gefallen. In den ersten Stunden nach dem Zusammenbruch wurde er im Notfallkrankenhaus Nummer 1 in Omsk behandelt. Die Ärzte stellten bei ihm eine Stoffwechselstörung fest und konnten keine Giftsubstanzen in seinem Körper nachweisen. Anschließend wurde der Politblogger auf Drängen seiner Familie und Anhänger in die Berliner Universitätsklinik Charité verlegt. Ein Speziallabor der Bundeswehr will anschließend bei einer toxikologischen Untersuchung von Nawalnys Proben einen Nervenkampfstoff der Nowitschok-Gruppe festgestellt haben. Dieses Ergebnis soll von zwei weiteren Speziallaboren in Frankreich und Schweden angeblich bestätigt worden sein.

Nach den schwerwiegenden Anschuldigungen gegen Moskau, einen Nowitschok-Anschlag auf den russischen Oppositionsführer verübt zu haben, wurde von deutscher Seite allerdings nach wie vor kein Beweismaterial vorgelegt, das die Befunde der Speziallabors verifizieren könnte. Der Kreml wies eine Verwicklung in den Fall wiederholt zurück und betonte, dass Russland alle Chemiewaffenbestände unter Aufsicht der OPCW vernichtet habe. Präsident Wladimir Putin betonte, er habe die russischen Staatsanwälte persönlich gebeten, Nawalnys Ausreise nach Deutschland zu erlauben. Der Fall belastet die Beziehungen zwischen Berlin und Moskau schwer.

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