Russland

Proteste und Zusammenstöße um "heiligen" Berg in russischer Teilrepublik Baschkortostan

Die Behörden der Teilrepublik Baschkortostan haben nach Zusammenstößen von Demonstranten, Polizei und einem privaten Sicherheitsdienst Bergarbeiten am Berg Kuschtau eingestellt. Der Kalksteingipfel gilt als eine der symbolträchtigsten Sehenswürdigkeiten der Region.
Proteste und Zusammenstöße um "heiligen" Berg in russischer Teilrepublik BaschkortostanQuelle: Sputnik © Jewgeni Bijatow

Einige Einwohner der Republik betrachten das Gebiet und den Kalksteinberg als heilig. Der Kuschtau ist einer der vier Berge Baschkortostans, die "Schichanen" genannt werden. Das sind einsame Berggipfel, die von flacher Steppe umgeben sind. Die Einheimischen glauben, dass die Bergarbeiten und die industrielle Entwicklung des Gebiets schädlich für die Umwelt sind und der Berg vernichtet werden kann.

Im August 2019 erhielt die Bashkir Soda Company (BSC), eines der größten Chemieunternehmen Russlands, die Erlaubnis, den Kalkstein am Berg zu fördern. Ohne Zugang zu neuem Gestein könnte das Unternehmen im Jahr 2022 wegen Rohstoffmangels schließen. Dadurch sind Tausende Arbeitsplätze für die Einwohner der nächstgelegenen Stadt Sterlitamak bedroht. Die Entscheidung verärgerte viele Einheimische, die befürchten, dass der Kuschtau das gleiche Schicksal erlebt wie einer der anderen Schichanen, der Schachtau, der von der Firma abgebaut wurde und fast verschwunden ist.

Am Sonntag kam es zu Zusammenstößen zwischen den Einheimischen und örtlichen Aktivisten, die sich selbst "Verteidiger von Kuschtau" nennen, und Sicherheitskräften. Bei den Letzteren handelte es sich von Mitarbeitern der regulären Polizei, der Bereitschaftspolizei sowie einer privaten Sicherheitsfirma. Zum Gewaltausbruch kam es nach zweiwöchigen Protesten, bei denen das Lager der Aktivisten von nicht identifizierten Männern angegriffen wurde.

Nach den Zusammenstößen reiste Republikchef Radi Chabirow an und erklärte, dass die Bergarbeiten eingestellt werden, bis ein Kompromiss gefunden sei. Er gab zu, dass der Konflikt auf "Verwaltungsfehler" zurückzuführen sei.

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