Nordamerika

Die vielen Gesichter des Justin T. – Kanadas Premier entschuldigt sich für "rassistisches Make-Up"

Das "Time Magazin" hat ein fast 20 Jahre altes Foto veröffentlicht, das Kanadas Regierungschef auf einem Kostümball mit einem dunkel geschminkten Gesicht, einem Gewand und einem Turban zeigt. Justin Trudeau reagierte umgehend und entschuldigte sich.
Die vielen Gesichter des Justin T. – Kanadas Premier entschuldigt sich für "rassistisches Make-Up"Quelle: AFP

Gut einen Monat vor den Parlamentswahlen in Kanada sieht sich Justin Trudeau mit einer heiklen Angelegenheit konfrontiert: Er ist dunkel geschminkt zu einem Kostümball einer Privatschule in Vancouver mit dem Titel "Arabische Nächte" gegangen. Vor 18 Jahren. Trudeau reagierte umgehend und entschuldigte sich. Aus heutiger Sicht sehe er ein, dass seine Verkleidung "rassistisch" gewesen sei: 

Ich habe mir ein Aladdin-Kostüm angezogen und Make-up aufgetragen (...). Ich hätte das nicht tun sollen. Ich hätte es besser wissen sollen, aber das habe ich nicht. Es tut mir wirklich leid.

Er werde weiter daran arbeiten, Intoleranz und Diskriminierung zu bekämpfen, auch wenn er in der Vergangenheit offensichtlich einen Fehler gemacht habe, so Trudeau. Zum Zeitpunkt der Aufnahme war er 29 Jahre alt. 

Befragt, ob es noch mehr Bilder dieser Art von ihm geben könne, wollte sich Trudeau nicht festlegen. Er habe sich schon an die nun bekannten Bilder nicht erinnern, sagte der Premierminister am Donnerstag gegenüber Medienvertretern.

Internetnutzer erstellten nach dem angeblichen Skandal viele witzige Memes. Sie betrachteten den Vorfall hauptsächlich mit Skepsis, viele sprachen von einer paranoiden Debatte.

"Schaut genau hin! Alle seine Freunde sind weiß. Das elitäre, privilegierte Hochzeitsfoto von Trudeau – lauter weiße Männer! Keine Schwarzen, Braunen, Inder, Asiaten, Muslime um ihn herum. Er hat andere als rassistisch bezeichnet, aber ER ist der größte weiße Rassist. Die Leute werden in die Irre geführt", meinte ein User und veröffentlichte ein Hochzeitsfoto Trudeaus. 

"Im gesamten Rheinland werden Politiker gerade nervös und löschen Jugendfotos von Weiberfastnacht in der Kölner Südstadt", twitterte die Journalistin Birgit Kelle. 

"Die Auswüchse der Identitätspolitik: Ein G7-Staatschef bittet inständig um Vergebung, weil er sich als junger Mann an Fasnacht als Aladin verkleidet hat", schrieb Jonas Hermann von der Neuen Zürcher Zeitung.

"Verkehrte Welt.... Trump kann machen was er will und hat weiterhin hohe Chancen zur Wiederwahl. Trudeau verkleidet sich vor fast 20 Jahren und malt dabei sein Gesicht an und riskiert damit (evtl) seine Karriere!!??", fragte eine weitere Nutzerin.

Blackface ist eine Art Theaterschminke für karikaturartiges Darstellen dunkelhäutiger Menschen. Es wird in vielen Ländern, vor allem in den USA, als beleidigend empfunden und als Ausdruck weißen Herrschaftsdenkens interpretiert.

Mehr zum ThemaNach Rassismus-Vorwürfen: Gucci zieht Pullover von Markt zurück

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.