Nordamerika

Eine von Epsteins Wachen soll kein Strafvollzugsbeamter gewesen sein

Laut einem Bericht des Miami Herald soll eine der Personen, die für Epstein zuständig war, kein Gefängniswärter gewesen sein. Das FBI durchsuchte heute Epsteins Insel Little St. James, die zum US-amerikanischen Außengebiet der Jungferninseln gehört.
Eine von Epsteins Wachen soll kein Strafvollzugsbeamter gewesen seinQuelle: AFP © Don Emmert

Laut einer Meldung des Miami Herald soll eine der zuständigen Wachen im Fall Jeffrey Epstein kein Gefängniswärter sein. Die Zeitung beruft sich dabei auf eine anonyme Quelle, die mit dem Bundesgefängnis vertraut sein soll, in dem Epstein einsaß. Laut dieser Quelle war einer der beiden Beamten, die Epstein in der Nacht bewachen sollten, als er sich umgebracht haben soll, kein Strafvollzugsbeamter.

Bundesgefängnisse in den USA, denen es an voll ausgebildeten Fachkräften mangelt, haben sich schon seit Längerem dazu entschlossen, Quereinsteiger einzustellen. Die Gefängnisrichtlinien verlangen, dass die Wachen alle 30 Minuten eine Kontrolle der Gefangenen vornehmen. Dies ist im Fall Epstein nicht geschehen, was Anlass zu Spekulationen bietet. Epstein soll in der Nacht des Vorfalls gar mehrere Stunden lang nicht kontrolliert worden sein.

Der Justizausschuss des US-Kongresses verlangte die Beantwortung drängender Fragen. Die führenden Mitglieder schrieben am Montag (Ortszeit) an die für Bundesgefängnisse zuständige Behörde und verlangten Aufklärung. Aufgelistet sind 23 Fragen – unter anderem zum allgemeinen Umgang mit psychisch instabilen Insassen in der betroffenen Haftanstalt, aber auch zu den genauen Abläufen in Epsteins Fall kurz vor dessen Tod.

Der Ausschussvorsitzende, der Demokrat Jerry Nadler, und der führende Republikaner in dem Gremium, Doug Collins, beklagten in dem Brief, der Fall offenbare schwere Versäumnisse beim Umgang mit Häftlingen. Sie verlangten Antworten auf ihre Fragen bis zum 21. August.

Unterdessen durchsuchte das FBI das Anwesen des Unternehmers auf den Amerikanischen Jungferninseln. Wie der TV-Sender NBC und andere Medien am Montagabend (Ortszeit) unter Berufung auf Sicherheitskreise berichteten, stellten die Beamten auf Epsteins Privatinsel Ermittlungen an. Weitere Details wurden nicht bekannt.

Ein Handy-Video zeigte Menschen in Golfwagen, die Aufnahmen sollen die Insel Little St. James zeigen. Der Miami Herald berichtete, es sei die erste Durchsuchung auf dem Gelände gewesen. Der in der US-Elite bestens vernetzte Geschäftsmann Epstein, der zeitweise auch Kontakte zum heutigen Präsidenten Donald Trump, zu Ex-Präsident Bill Clinton und zu Prinz Andrew aus Großbritannien pflegte, starb am Wochenende in einem New Yorker Gefängnis.

Er soll sich umgebracht haben, so die bisherige offizielle Version. Epstein wurde von Mitarbeitern der Haftanstalt gefunden und in ein Krankenhaus gebracht, wo er schließlich für tot erklärt wurde. US-Justizminister William Barr beklagte "schwere Unregelmäßigkeiten" in der Haftanstalt und kündigte eine gründliche Untersuchung des Falls an. Die Ergebnisse der Obduktion stehen noch aus.

Epstein war von der Staatsanwaltschaft in New York vorgeworfen worden, Dutzende minderjährige Mädchen missbraucht zu haben. Der 66 Jahre alte Geschäftsmann habe zwischen 2002 und 2005 in New York und Florida einen illegalen Sexhandelsring aufgebaut, hieß es in der Anklageschrift. Einige Mädchen seien erst 14 Jahre alt gewesen und mit großen Summen Bargeld angelockt und dazu verleitet worden, weitere Mädchen heranzuschaffen.

Mehr zum Thema:

(rt deutsch/dpa)

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.