Schwerstes Erdbeben seit 20 Jahren erschüttert Südkalifornien
Das schwerste Erdbeben seit 20 Jahren hat den Süden Kaliforniens erschüttert. Nach Angaben der behördlichen Erdbebenwarte United States Geological Survey (USGS) hatte es am Donnerstag in einer Wüstenregion etwa 200 Kilometer nordöstlich von Los Angeles eine Stärke von 6,4 auf der Richter-Skala. Experten warnten in der Nacht zum Freitag vor weiteren Nachbeben. Berichte über Todesopfer oder Schwerverletzte gab es zunächst nicht.
The 4th of July #California#earthquakepic.twitter.com/qhMp2tZjML
— Watchman from Japan@AWAITING HIS RETURN (@WatchmanFromJP) July 5, 2019
Millionen Menschen – von Sacramento im Norden Kaliforniens bis San Diego, von Los Angeles bis nach Las Vegas im Wüstenstaat Nevada sowie auch an der Nordgrenze Mexikos – konnten den Erdstoß spüren. Die Kleinstadt Ridgecrest nahe dem Death-Valley-Nationalpark war am stärksten betroffen.
Nach Angaben der Behörden im Bezirk Kern County trafen etliche Notrufe ein. In Geschäften stürzten Regale um, Häuser wurden beschädigt, in einigen Straßen taten sich Risse auf. Ein örtliches Krankenhaus wurde vorsichtshalber evakuiert. Ridgecrests Bürgermeisterin Peggy Breeden sagte dem Sender CNN, sie habe den Notstand ausgerufen.
NEW VIDEO: Just obtained this video from parents showing the moment the 6.4 magnitude earthquake struck during a #Ridgecrest school’s annual 4th of July event. How scary for those poor kids! You can hear the terror! @FOXLA I’m live at 10pm with all the wild video from today. pic.twitter.com/DoNtz509h5
— Bill Melugin (@BillFOXLA) July 5, 2019
Die örtlichen Feuerwehren sprachen von mehreren durch das Beben ausgelösten Bränden und Gaslecks. In den Stunden nach dem Beben wurden bislang etwa 100 Nachbeben registriert, beim USGS rechnet man mit weiteren Nachbeben.
The Ridgecrest Branch Library was left a mess from this morning's earthquake, and now volunteers are being asked to help reshelve books tomorrow. Details on the library's FB page: https://t.co/90trywh8jipic.twitter.com/BaBk36ggKD
— KTLA (@KTLA) July 4, 2019
Das letzte größere Beben in Südkalifornien ereignete sich 1999 in der dünn besiedelten Mojave-Wüste. Der Erdstoß der Stärke 7,1 richtete damals kaum Schäden an. Ein heftiges Beben in Los Angeles mit tödlichen Folgen liegt gut 25 Jahre zurück. Bei dem Northridge-Beben im Januar 1994 mit einer Stärke von 6,7 starben 57 Menschen. Es richtete Millionenschäden an.
#Update: Just in - Incredible video alleged from the #earthquake in a liquor store in #Ridgecrest in #California, just a few miles from the epicentre... pic.twitter.com/gQvqd5J5Bl
— Sotiri Dimpinoudis (@sotiridi) July 4, 2019
Der jüngste Erdstoß – gerade am Unabhängigkeitstag der USA am 4. Juli, einem Feiertag – richtete in Los Angeles keine Schäden an, schreckte aber die Einwohner auf. "Das war ein Großes", schrieb die Sängerin Lana Del Rey kurz nach dem Beben auf Twitter. Auch Popstar Mariah Carey war betroffen. "Ich stamme aus New York, ich kann damit nicht umgehen", lamentierte die Sängerin auf Twitter.
I was like... Do I roll out of bed and get to the doorway? I'm from New York, I can't handle this! https://t.co/6eNWOFfubu
— Mariah Carey (@MariahCarey) July 4, 2019
Sie habe ihr ganzes Leben in Los Angeles verbracht, dies sei der längste Erdstoß gewesen, den sie je gespürt habe, schrieb Regisseurin Ava DuVernay in einem Tweet. Zum ersten Mal habe sie gedacht, dies könnte "The Big One" sein. Damit sprach sie ein gefürchtetes Großbeben an, das Seismologen Kalifornien seit längerem vorhersagen.
Been living in Los Angeles all my life. That was the longest earthquake I’ve ever experienced. Not jerky. Smooth and rolling. But it was loooong. It was so long I thought for the first time ever “Is this the big one?” Damn. Respect Mother Nature. She’s the boss.
— Ava DuVernay (@ava) July 4, 2019
Der US-Westküstenstaat gilt als sehr anfällig für Erdbeben: Auf einer Länge von knapp 1.300 Kilometern zieht sich der San-Andreas-Graben durch Kalifornien. An der weit in die Tiefe reichenden Störung in der Erdkruste schiebt sich die pazifische Platte nach Nordwesten und reibt sich am nordamerikanischen Kontinent. Dabei bauen sich immer gewaltigere Spannungen in der Erdkruste auf, die sich früher oder später in Erdbeben entladen.
Das Beben am Donnerstag ereignete sich auf einer Verwerfung rund 150 Kilometer nordöstlich des San-Andreas-Grabens. In den vergangenen 40 Jahren hätte es in dieser Region bereits acht Mal mit einer Stärke von mehr als 5 gebebt, teilte die Behörde USGS mit.
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(rt deutsch/dpa)
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