Nordamerika

US-Drohungen wecken bei Iranern Erinnerungen an abgeschossene Passagiermaschine

Angesichts der Spannungen zwischen Washington und Teheran warnen die USA davor, dass Passagiermaschinen abgeschossen werden könnten. Bei Iranern weckt dies Erinnerungen an den Abschuss der "Iran Air"-Maschine im Jahr 1988. Das US-Militär hatte diese mit einer feindlichen F-14 Tomcat verwechselt.
US-Drohungen wecken bei Iranern Erinnerungen an abgeschossene Passagiermaschine Quelle: Reuters © Saba Taherian

Die Warnungen der Federal Aviation Administration (FFA) ging an alle US-Piloten heraus. Es könnte über dem Persischen Golf und dem Golf von Oman angesichts der angespannten Situation zu "Falschidentifikationen" von Passagiermaschinen und folglich zu deren Abschuss kommen. Zudem könnten die Navigationssysteme von Flugzeugen gestört werden. 

Zu einer falschen Identifikation einer iranischen Passagiermaschine kam es am 3. Juli 1988. Die Iran Air 655 befand sich damals von Bandar Abbas auf dem Weg nach Dubai. Über dem Persischen Golf, unweit von Qeschm, wurde der Flieger von der US-Besatzung USS Vincennes abgeschossen. Alle 290 Personen an Bord starben. Unter den Opfern waren 66 Kinder. Man hatte die Maschine mit einer feindlichen F-14 Tomcat verwechselt. Für die iranische Regierung war es ein "barbarischer Akt", der aus der Sicht Teherans mit Absicht durchgeführt worden war. Der damalige US-Vizepräsident George W. Bush sprach von einem Zwischenfall und nahm die Crew der Maschine in Schutz. 

Die 5. US-Flotte befand sich am 3. Juli 1988 aufgrund des Ersten Golfkrieges im Persischen Golf. Die Aufgabe des US-Militärs bestand sich im Schutz kuwaitischer Öltanker. Die USS Vincennes war mit dem Aegis-Kampfsystem ausgestattet und hielt sich in der Straße von Hormus auf. Vor dem Abschuss lieferte sich das US-Militärschiff eine Auseinandersetzung mit iranischen Schnellbooten. 

Die Passagiermaschine Iran Air 655 startete an dem Tag mit Verspätung von Bandar Abbas aus. Der Flughafen wurde auch von militärischen Maschinen, darunter iranischen F-14 Tomcats, genutzt. Eine ebensolche soll nach dem Passagierflieger gestartet worden sein. Zwar erkannte das System des US-Schiffes die "Iran Air"-Maschine als Passagierflugzeug, aber das Kampfsystem entschied, es handle sich um eine F-14 Tomcat. Die Besatzung setzte ihr Vertrauen in die Beurteilung des Aegis-Kampfsystems.

Später wurde gesagt, man habe sieben Warnungen an das feindliche Objekt über verschiedene militärische Kanäle und drei weitere Warnungen über nicht-militärische Kanäle gesendet. Die Warnversuche seien ohne Reaktion geblieben. Mit zwei SM-2-Flugabwehrraketen wurde die Passagiermaschine abgeschossen. Keiner der Personen an Bord der Maschine überlebte. Der Kapitän der USS Vincennes erhielt 1990 die Auszeichnung Legion of Merit für seinen Einsatz. 

Im Jahr 1996 entschied der Internationale Gerichtshof in einer Übereinkunft mit den USA Entschädigungszahlungen in Höhe von 61,8 Millionen US-Dollar zu leisten. Eine offizielle Entschuldigung der Vereinigten Staaten blieb bis heute aus. 

Ein Jahr nachdem die USA ihren einseitigen Ausstieg aus dem Nuklearabkommen erklärt haben, teilte die iranische Regierung einen Teilausstieg mit und setzt die verbliebenen europäischen Unterzeichnerländer unter Druck, den Handel mit dem Iran zu ermöglichen. Der iranische Außenminister Dschawad Sarif sagte, es werde keinen Krieg gegen den Iran geben. Keiner in der Region würde unter "Halluzinationen leiden zu denken, dass man den Iran konfrontieren könnte". 

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