Nordamerika

Russische Gebete in Washington - Stiftung lädt zu internationalem Frühstück mit Donald Trump

Am Donnerstag findet in Washington, D.C. das jährliche Gebetsfrühstück mit US-Präsident Donald Trump statt. Unter den geladenen Gästen befinden sich auch rund 60 Vertreter der russischen politischen und religiösen Elite - wesentlich mehr als im Vorjahr.
Russische Gebete in Washington - Stiftung lädt zu internationalem Frühstück mit Donald Trump Quelle: Reuters © Carlos Barria

Das Nationale Gebetsfrühstück wird alljährlich und gewöhnlich am ersten Donnerstag im Februar in Washington, D.C. abgehalten. Gastgeber sind Mitglieder des US-Kongresses, organisiert wird die Veranstaltung von der gemeinnützigen, religiösen Stiftung "Fellowship Foundation". Diese zielt darauf ab, Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Religion im Auftrag des US-Kongresses zum Austausch zu bewegen.

Larry Ross, Sprecher der Stiftung, gegenüber CNN:

Ich kann bestätigten, dass in diesem Jahr das Frühstück von mehr als 3.800 Personen besucht wird, die 130 Länder und Gebiete rund um den Globus vertreten. Ungefähr 55 kommen aus Russland, darunter eine Gruppe von 35 jungen Fachleuten - Ärzte, Anwälte, Wirtschaftsvertreter in ihren 20er und 30er Jahren. 

Während der Veranstaltung soll ein "russisches Haus" die Möglichkeit für informelle Treffen bereiten. Einer der russischen Vertreter, Alexander Scharkow, erklärt gegenüber der russischen Zeitung RBC

Es ist eine sehr einzigartige Situation, denn abseits aller Schwierigkeiten ist die Quote der Russen in diesem Jahr sehr hoch. Es ist eine Sünde, nicht alle Möglichkeiten der Verhandlung zwischen unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft auszuschöpfen. 

"Gläubige wenigstens für einen Tag vereinen"

Konstantin Bendas, Bischof der russischen Vereinigung von Christen des evangelischen Glaubens, ist der Ansicht, dass seine Teilnahme angesichts der schlechten amerikanisch-russischen Beziehungen notwendig ist: 

Es ist die rechte Zeit für Gläubige - christliche Menschen -, sich für wenigstens einen Tag zu vereinen, die Knie zu beugen und für Frieden und Einheit ohne Politik zu beten. 

Nicht alle der geladenen russischen Gäste kamen der Aufforderung nach teilzunehmen. Anatoli Aksakow, ein russischer Anwalt, teilte CNN mit, dass er sich dazu entschieden habe, nach der Veröffentlichung der Liste so genannter russischer Oligarchen durch das US-Finanzministerium die Einladung abzulehnen. Die Liste der geladenen Gäste ist nicht öffentlich. Bekannt ist aber, dass auch Alexander Torschin, der stellvertretende Leiter der russischen Zentralbank, auf der Gästeliste steht.

Robert Mueller warf ihm im Zusammenhang mit der angeblichen "Russland-Affäre" vor, Verbindungen zur organisierten Kriminalität in Russland zu haben. Zuvor war Torschin regelmäßiger Gast bei vorherigen Veranstaltungen der Stiftung. Die Assistentin Torschins, Maria Butina, die im vergangenen Jahr gemeinsam mit ihm das Gebetsfrühstück besucht hatte, schrieb auf Facebook: 

Amerikanische Liberale attackieren über die Medien den Präsidenten wieder und wieder in seiner Position zu Russland. Dies ist die Zeit, in der Russland selbst einen Schritt nach vorne machen muss und zeigen, dass wir bereit sind, mit Trump zu kooperieren. 

US-Senator Ron Wyden (Oregon) von den Demokraten, Mitglied des Geheimdienstkomitees, forderte vom Finanzminister eine genaue Untersuchung zu Torschin. 

Deutsche Bundestagsdelegation ebenfalls vertreten

Auch eine neunköpfige Delegation von Parlamentariern des Deutschen Bundestages wird am Nationalen Gebetsfrühstück teilnehmen. Bislang hat davon nur der AfD-Abgeordnete Volker Münz seine Teilnahme öffentlich gemacht. Im Vorjahr sprach unter anderem der CSU-Vertreter Johannes Singhammer mit Medien über seine Teilnahme. Im Deutschen Bundestag selbst wird, ebenso wie im österreichischen Nationalrat, mittlerweile ebenfalls einmal jährlich ein Gebetsfrühstück nach US-amerikanischem Vorbild abgehalten.

Trump-Russland-Dossier: Alles nur eine große Lüge?

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.