Nordamerika

US-Militär schießt "Flugobjekt in großer Höhe" nahe Alaska ab

Die USA haben nach Angaben aus dem Weißen Haus ein "Flugobjekt in großer Höhe", das sich vor der Küste des Bundesstaates Alaska befunden habe, abgeschossen. Es stellte demnach eine Gefahr für die Sicherheit des zivilen Flugverkehrs dar. Die Trümmerteile fielen in die US-Hoheitsgewässer.
US-Militär schießt "Flugobjekt in großer Höhe" nahe Alaska abQuelle: AFP © Alex Wong / Getty Images North America

Wie das Weiße Haus am Freitagnachmittag (Ortszeit) mitgeteilt hatte, hätten US-Kampfjets ein "Objekt" im US-Luftraum vor der Küste des Bundesstaates Alaska abgeschossen, das als Gefahr für den zivilen Flugverkehr eingeschätzt worden war. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, gab jedoch keinerlei Informationen darüber bekannt, um was für ein "Flugobjekt" es sich gehandelt habe. Die Mitteilung aus Washington erfolgte nur wenige Tage nach dem Abschuss eines angeblichen "Spionageballons" Chinas über dem Atlantik vor US-Bundesstaat South Carolina.

Bei einem Briefing im Weißen Haus sagte Kirby:

"Das Verteidigungsministerium hat in den letzten 24 Stunden ein hoch fliegendes Objekt über dem Luftraum Alaskas verfolgt."

Das Objekt sei in einer Höhe von 40.000 Fuß – etwa zwölf Kilometer – geflogen und "stellte eine begründete Gefahr für die Sicherheit des zivilen Flugverkehrs dar". Auf Empfehlung des Pentagons und aus "Gründen der Vorsicht" habe US-Präsident Joe Biden den Abschuss des Objekts angeordnet. Das US-Militär habe den Befehl "innerhalb der letzten Stunde" ausgeführt, so Kirby. 

Die Trümmer seien "innerhalb unserer Hoheitsgewässer" niedergegangen, fügte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates hinzu. Teile des Objekts seien nach dem Abschuss wohl auf gefrorenes Wasser gefallen. Man hoffe, dass die Bergung erfolgreich sein werde und dass "wir dann etwas mehr darüber erfahren können".

Laut Kirby sei ihm erklärt worden, dass das Objekt "viel, viel kleiner als der Spionageballon", der am vergangenen Wochenende abgeschossen worden war, gewesen sei. Es habe demnach "ungefähr die Größe eines Kleinwagens" gehabt, fügte er hinzu.

General Pat Ryder, Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, sagte wenig später, er habe "zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Einzelheiten über das Objekt, einschließlich einer Beschreibung seiner Fähigkeiten, seines Zwecks oder seiner Herkunft". Er nannte es jedoch einen "Ballon". Es sei demnach "kein Flugzeug im eigentlichen Sinne" gewesen. Laut Ryder sei das Objekt von einem F-22-Jet mit einer Sidewinder-Rakete abgeschossen worden.

Den Aussagen von Kirby zufolge befanden sich keine Menschen an Bord. Der Abschussort des Objekts sei demnach im Nordosten des Landes nahe der Grenze zu Kanada.

Die aktuelle Meldung erfolgt fast zeitgleich mit der Kritik an Bidens Reaktion auf den mutmaßlichen chinesischen "Spionageballon" vom vergangenen Wochenende. Am vergangenen Samstag hatte das US-Militär das Flugobjekt vor der Küste des Bundesstaates South Carolina über dem Atlantik abgeschossen. Zuvor war der Ballon von Zivilisten am Himmel über den US-Bundesstaat Montana gesichtet worden, doch das Pentagon weigerte sich, ihn abzuschießen, bevor er nicht den größten Teil des US-amerikanischen Festlands überquert hatte, und begründete dies mit der potenziellen Gefahr für Menschen am Boden. Vor der Küste von South Carolina feuerte eine F-22 schließlich eine Rakete auf das Flugobjekt ab, das Washington als "einen chinesischen Überwachungsballon" bezeichnete, und die US-Marine wurde entsandt, um die Überreste zu bergen.

Peking seinerseits erklärte, bei dem Objekt handele es sich um einen zivilen Wetterballon, der sich auf einer Forschungsmission befunden habe und durch höhere Gewalt vom Kurs abgekommen sei. Nach dem Abschuss verurteilte China die Spionagevorwürfe der USA als "Teil eines Informationskrieges" Washingtons gegen Peking und forderte die USA dazu auf, die Trümmer als chinesisches Eigentum zurückzugeben.

Kritiker des US-Präsidenten bemängelten, dass es mehrere Tage gedauert hatte, bis der Ballon zerstört worden war, und dass jener in dieser Zeit alles Mögliche hätte ausspionieren können, von Telefongesprächen der US-Amerikaner bis hin zu Atomraketensilos.

Wie namentlich nicht genannte Beamte des US-Außenministeriums am Donnerstag gegenüber den Medien erklärten, war das Flugobjekt mit fortschrittlicher Überwachungsausrüstung ausgestattet, die in der Lage war, sensible Nachrichten abzuhören. US-Außenminister Antony Blinken verschob wegen des Ballon-Zwischenfalls eine geplante Reise nach Peking und das Weiße Haus kündigte Vergeltungsmaßnahmen gegen "Chinas Überwachungsprogramm" an.

Mehr zum Thema – Chinas "Spionageballon" enthielt laut US-General möglicherweise Sprengstoff zur Selbstzerstörung

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