Nordamerika

Trotz Nähe zu Trump: Ex-US-Justizminister William Barr verteidigt FBI-Durchsuchung von Mar-a-Lago

Während eines verblüffenden Interviews mit dem Sender Fox News hat der ehemalige US-Justizminister und Trump-Vertraute William Barr die derzeitigen Ermittlungen gegen den früheren Präsidenten Donald Trump verteidigt. Das US-Justizministerium (Department of Justice, DOJ) habe wahrscheinlich gute Argumente dafür, dass der ehemalige Präsident unzulässigerweise geheime Dokumente aus dem Weißen Haus mitgenommen hat, sagte Barr.
Trotz Nähe zu Trump: Ex-US-Justizminister William Barr verteidigt FBI-Durchsuchung von Mar-a-LagoQuelle: www.globallookpress.com © Doug Mills

Im Fall der Durchsuchung der Privatresidenz des früheren US-Präsidenten Donald Trump hat sich der ehemalige US-Justizminsiter und Trump-Vertraute William Barr am Freitag hinter das US-Justizministerium gestellt und Trumps Umgang mit den teils als geheim eingestuften Dokumenten kritisiert, die der ehemalige Präsident bei seinem Ausscheiden aus dem Amt unrechtmäßig unterschlagen hatte. Es gäbe demnach keinen "legitimen Grund" dafür, dass die geheimen Unterlagen statt an den dafür eigentlich vorgesehenen Orten in Mar-a-Lago aufbewahrt wurden, sagte er in einem Interview mit dem Sender Fox News und zweifelte Trumps Behauptung an, diese zuvor freigegeben zu haben.

"Nein. Ich kann mir keinen legitimen Grund vorstellen, warum sie aus der Regierung entfernt werden sollten, wenn sie als geheim eingestuft sind", antwortete Barr auf die Frage, ob es einen legitimen Grund dafür gebe, dass sich diese Unterlagen im Besitz des ehemaligen Präsidenten befanden und fügte hinzu, dass er "skeptisch" gegenüber den jüngsten Behauptungen des ehemaligen Präsidenten sei, dass dieser das gesamte fragliche Material freigegeben hätte. "Offen gesagt halte ich das für höchst unwahrscheinlich", sagte er und ergänzte:

"Und wenn er tatsächlich vor Dutzenden von Kisten stand, ohne wirklich zu wissen, was sich darin befand, und sagte: 'Ich deklassifiziere hiermit alles, was hier drin ist', dann wäre das ein solcher Missbrauch, der eine solche Rücksichtslosigkeit zeigt, die fast noch schlimmer ist als der Umstand, dass er die Dokumente mitnahm."

Der ehemalige US-Justizminister wies auch die Kritik etwaiger Trump-Anhänger zurück, die FBI-Razzia hätte vermieden werden sollen, weil sie "beispiellos" war. "Die Leute sagen, dies sei 'beispiellos'", sagte Trumps einstiger enger Verbündeter. "Nun, es ist auch beispiellos für einen ehemaligen Präsidenten, all diese geheimen Informationen zu nehmen und sie in einen Country Club zu bringen, okay?" Das Justizministerium, so Barr weiter, habe zudem monatelang versucht, die Verschlusssachen aus Mar-a-Lago zurückzuholen und erst nach einem Treffen mit Trumps Anwälten im Juni festgestellt, dass der ehemalige Präsident tatsächlich nicht alle fraglichen Dokumente zurückgegeben hatte.

"Ich glaube, die treibende Kraft in dieser Angelegenheit war von Anfang an, dass eine Menge geheimer Informationen in Mar-a-Lago lagen", erklärte Barr. "Wie lange hätte die Regierung denn noch versuchen sollen, die Dokumente zurückzubekommen? Ein Jahr lang hat sie an Trump appelliert. Die Verantwortlichen kamen sich verhöhnt vor und die Fakten zeigen, dass sie verhöhnt wurden", fügte er hinzu. "Und wie lange, wie lange hätten sie noch warten sollen?"

In den USA sorgen die Aussagen Barrs derweil für aufsehen, da der ehemalige Justizminister lange als enger Vertrauter Trumps galt. Dieser kritisierte seinen einstigen Verbündeten für dessen Äußerungen scharf. "Barr hatte keinen Mumm und bekam keinen Ruhm. Er war ein schwacher und erbärmlicher RINO, der so viel Angst vor einem Amtsenthebungsverfahren hatte, dass er zum Gefangenen der linksradikalen Demokraten wurde", schrieb Trump auf Truth Social. "Barr hat nie so gekämpft, wie er es hätte tun sollen, für die Integrität der Wahlen und so viel anderes. Er fing als Generalstaatsanwalt gut an, ließ aber schnell nach - er hatte weder Mut noch Durchhaltevermögen. Leute wie er werden Amerika niemals wieder groß machen", so Trump.

Das Justizministerium hatte am Freitag eine detaillierte Liste mit den bei Donald Trump vom FBI beschlagnahmten Gegenständen veröffentlicht. Aus der Übersicht geht hervor, was Trump in seinem Haus aufbewahrte, und bietet eine Aufschlüsselung der mehr als 100 Verschlusssachen, die das FBI nach eigenen Angaben in Mar-a-Lago sichergestellt hat. Die FBI-Beamten konnten demnach 43 leere Ordner mit Verschlusssachen sowie weitere 28 leere Ordner mit der Aufschrift "Rückgabe an Stabssekretär/Militärberater" sicherstellen. 

Die Aufzeichnungen wurden am Freitag auf Anordnung der Bundesrichterin Aileen Cannon freigegeben, die derzeit auch prüft, ob – wie von Trump gefordert – ein Sonderbeauftragter eingesetzt werden soll, um das Vorgehen gegen Trump zu überprüfen. 

Anfang August hatte die Bundespolizei FBI Trumps Villa Mar-a-Lago in Palm Beach im Bundesstaat Florida durchsucht. Das FBI beschlagnahmte dort mehrere unter anderem als streng geheim eingestufte Dokumentensätze. Gegen den ehemaligen Präsidenten wird deshalb wegen des Verdachts der Aktenvernichtung, der Behinderung von Ermittlungen und auch der Verletzung des Spionagegesetzes ermittelt. Trump hingegen kritisiert das Vorgehen der US-Behörden als politisch motiviert.

Mehr zum Thema - US-Gericht beschließt unabhängige Prüfung der vom FBI bei Trump beschlagnahmten Dokumente

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