Nordamerika

Ex-Trump-Berater über die Ukraine: "Nicht unser Kampf, Selenskij ist nicht unser Kämpfer"

In den USA sind in den letzten Wochen vermehrt Beiträge in Presse und Medien erschienen, in denen die amerikanische Unterstützung für den ukrainischen Präsidenten Selenskij kritisiert wird. In einem am Mittwoch erschienenen Meinungsartikel ging der frühere Präsidentenberater Cortes weiter und verurteilte die einseitige Parteinahme Washingtons im russisch-ukrainischen Konflikt.
Ex-Trump-Berater über die Ukraine: "Nicht unser Kampf, Selenskij ist nicht unser Kämpfer"Quelle: Gettyimages.ru © Doug Mills-Pool/Getty Images

In einem Meinungsartikel für die US-amerikanische Zeitschrift Newsweek hat der frühere Berater von Donald Trump im Weißen Haus, Steve Cortes, die Fixierung der Außenpolitik Washingtons auf den derzeitigen ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij und die einseitige Unterstützung der Ukraine im russisch-ukrainischen Konflikt kritisiert. 

Selenskij, schreibt Cortes, offenbare zunehmend sein wahres Gesicht, das eines "korrupten Autokraten", der zudem ein eigenes Spiel gegenüber China spiele und damit den Interessen der USA in den Rücken falle. Ersteres zeige sich beispielsweise daran, dass in der Ukraine (noch vor Beginn der russischen militärischen Intervention) alle oppositionellen Medien abgeschaltet wurden und inzwischen fast alle Oppositionsparteien verboten sind.

Die amerikanische Presse, so Cortes weiter, breche zunehmend das Schweigen zur Korruption, die in der Ukraine auch hinsichtlich amerikanischer Finanz- und Militärhilfen stattfindet. Seit Selenskij spürt, dass die Unterstützung für ihn sogar im Weißen Haus schwindet, hat er sich auf die Suche nach neuen Patronen begeben und biedert sich an China an.  

In einem Interview mit der in Hongkong erscheinenden South China Morning Post, erinnert der Newsweek-Beitrag, richtete Selenskij einen Appell an China und bat darum, China solle die Ukraine bei ihren Kriegsanstrengungen und beim "Wiederaufbau" unterstützen. In einem früheren Telefonat mit dem chinesischen Staatschef habe Selenskij China die Ukraine als dessen "Brücke nach Europa" angeboten. Damit, urteilt Cortes, werbe Selenskij "offen um den gefährlichsten Gegner der Vereinigten Staaten, die Kommunistische Partei Chinas" und verwirke "den Anspruch, als Vorbild für die Menschenrechte zu gelten", endgültig.

Als besonders fragwürdig sieht der frühere Präsidenten-Berater die finanzielle und militärische Hilfe für die Ukraine an: 

"Die amerikanischen Steuerzahler leihen sich also zig Milliarden Dollar, die ihr Land nicht hat, um dem nicht rechenschaftspflichtigen Führer eines korrupten Landes ein Vermögen zukommen zu lassen, nur um einen Krieg zu eskalieren, an dem Amerika kein vitales nationales Interesse hat",

schreibt Cortes. 

Der Kampf "zwischen Putin und Selenskij", resümiert der Experte, betreffe kein wesentliches nationales Interesse der USA. Schlimmer noch:

"Bidens Einmischung schadet Amerika und verschlimmert die Notlage des ukrainischen Volkes, das zum Spielball einer Schlacht der Schwarzmeer-Oligarchen geworden ist."

Sein Rat: Amerika sollte auf Dialog, Verhandlung und Deeskalation bestehen. Wenn sich die Parteien weigern, dann ist es Zeit für einen amerikanischen Ansatz des Realismus und der Zurückhaltung, denn:

"Dies ist einfach nicht unser Kampf und Selenskij ist ganz sicher nicht unser Kämpfer."

Steve Cortes ist in den USA bekannt als TV-Moderator und politischer Kommentator, der unter anderem für CNBC und CNN arbeitete. Im Jahr 2016 agierte er bei der Wahlkampagne Donald Trumps als Berater und Manager. Nach dem Amtsantritt Trumps kehrte Cortes zurück in den Journalistenberuf und die Finanzwelt, blieb aber bis heute "informeller Berater" unter anderem zu wirtschafts- und außenpolitischen Themen.

Mehr zum ThemaSelenskij will mit Xi Jinping über Russland sprechen

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.