Nordamerika

US-Umfrage: Die Sanktionen schmerzen die USA mehr als Russland

Die meisten US-Amerikaner schauen auf die ökonomischen Sorgen im eigenen Land, und mehr als zwei Fünfteln der Befragten ist das Schicksal der Ukraine gleichgültig. Es wünschen sogar mehr Befragte einen Rücktritt Bidens als einen Rücktritt Putins.
US-Umfrage: Die Sanktionen schmerzen die USA mehr als RusslandQuelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Chris Kleponis - CNP

Eine neue Umfrage hat ergeben, dass 53 Prozent der US-Amerikaner glauben, die gegen Moskau gerichteten Sanktionen fügten den USA mehr Schmerzen zu als Russland. Zwischen explodierenden Benzinpreisen und steigenden Lebenshaltungskosten verlieren die Wähler das Vertrauen in die Führungsstärke des US-Präsidenten Joe Biden – und 43 Prozent sagen, es wäre für sie "OK", wenn die Ukraine ihren Konflikt mit Russland verliert.

Bei einer Inflation in einer Höhe wie zuletzt vor vierzig Jahren und auch Benzinpreisen in der Nähe des bisherigen Rekords enthüllte die Umfrage des Democracy Institute/Express.co.uk, dass Biden auf sämtlichen Politikfeldern negativ abschneidet, und zwar mit dem schlechtesten Wert in der Außenpolitik. 56 Prozent lehnen seinen Umgang mit auswärtigen Angelegenheiten ab, verglichen mit nur 40 Prozent Zustimmung. In Bezug auf die Ukraine stimmen nur 38 Prozent seiner Vorgehensweise zu, während 52 Prozent diese ablehnen.

Die Biden-Regierung hat versucht, die Verantwortung für die steigenden US-Lebenshaltungskosten einfach Russland und dessen Präsidenten Wladimir Putin zuzuschieben. Bidens Untergebene reden ständig von "Putins Preissteigerungen". Die Lebenshaltungskosten stiegen aber bereits seit einigen Monaten, noch bevor Russland Truppen in die Ukraine schickte, und die Wähler zeigen wegen ihrer wirtschaftlichen Sorgen vielmehr mit dem Finger auf Biden.

50 Prozent von ihnen sagten, sie würden bei den Zwischenwahlen die Republikaner unterstützen; nur 42 Prozent kündigten an, für die Demokraten stimmen zu wollen. Neben dem Umfrageergebnis, dass es mehr Wähler "OK" als "nicht OK" finden, sollte die Ukraine den Konflikt mit Russland verlieren (43 Prozent zu 41 Prozent), denkt eine Mehrheit der Amerikaner außerdem, es wäre besser, wenn Biden zurücktreten würde (53 Prozent) als das einige von Putin hoffen (44 Prozent).

Biden hat Sanktionen über den russischen Banken- wie Energiesektor verhängt, und seine Regierung hat Waffen im Wert von fast 4 Milliarden Dollar in die Ukraine geschickt, wobei Verteidigungsminister Lloyd Austin im vergangenen Monat versprochen hat, "Himmel und Hölle in Bewegung zu versetzen", um Kiews Kampf zu finanzieren. Der US-Präsident hat außerdem den Kongress gebeten, einem weiteren Hilfspaket für die Ukraine in Höhe von 33 Milliarden Dollar zuzustimmen – wovon 20 Milliarden für militärische Hilfe bestimmt sind –, und er unterzeichnete am Montag das Land-Lease-Gesetz von 2022, das es Washington erlaubt, unbegrenzte Mengen an Waffen nach Kiew zu schicken.

In den Augen des Kreml bedeutet diese Waffenflut zusammen mit den Vereinbarungen über das Teilen von nachrichtendienstlichen Erkenntnissen der USA mit Kiew, dass der Westen "im Grunde mit Russland einen Stellvertreterkrieg führt".

"Die Amerikaner waren anfangs sehr für Sanktionen, aber jetzt sind sie das nicht mehr", sagte Patrick Basham vom Democracy Institute dem Express. "Biden hat am Anfang diese Vorhersagen gemacht – der Rubel wird Schutt, wir werden die russische Wirtschaft verschrotten, das Volk wird sich erheben, Putin verschwindet, die Russen werden aus der Ukraine wegrennen ... nichts davon ist geschehen."

Dieser Unterschied zwischen Erwartung und Wirklichkeit, so erklärte Basham, habe die Bevölkerung zynisch gemacht, und er verglich den Verlust an Vertrauen mit der Ernüchterung der Öffentlichkeit im gesamten Westen in Bezug auf die Corona-Politik.

"Das Problem ist, dass mindestens die Hälfte des Landes in Amerika denkt, sie seien bei einer Menge dieses COVID-Krams getäuscht worden, so dass sie noch zynischer sind als vor zwei Jahren, was Regierung und Medien betrifft", sagte er.

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