Nordamerika

RT America stellt Produktion ein und entlässt Mitarbeiter

RT America beendet nach mehr als zehn Jahren die Produktion des Sendebetriebs. T&R Productions, der Betreiber des Schwestersenders von RT in den USA, hat seine Schließung gegenüber Mitarbeitern und Kollegen bestätigt.
RT America stellt Produktion ein und entlässt MitarbeiterQuelle: Sputnik © Wladimir Ostapkowitsch

Die Schließung des RT-Betreibers hat dessen Chef Michail Solodownikow in einer Erklärung bestätigt: 

"Aufgrund unvorhergesehener Ereignisse und der Unterbrechung des normalen Geschäftsbetriebs stellt T&R Productions, LLC ('T&R') derzeit alle Fernsehproduktionsarbeiten in allen seinen Büros in den Vereinigten Staaten ein.

T&R Productions hat die Mehrheit seiner Mitarbeiter an allen Standorten entlassen. Diese Entscheidung wurde mit großem Bedauern über die Schwierigkeiten getroffen, die sie den Mitarbeitern von T&R bereiten wird.

Wir möchten unseren Mitarbeitern für ihre jahrelange harte Arbeit und ihr Engagement danken", so Solodownikow.

Die Pressestelle von RT hat indes angekündigt, dass die Mitarbeiter von RT America nicht um ihre Arbeitsplätze fürchten müssen. Demnach versucht das Unternehmen, allen Mitarbeitern zu ermöglichen, weiterhin Teil des internationalen RT-Teams zu sein: 

"Trotz der Beendigung von T&R Productions arbeitet RT nun daran sicherzustellen, dass die Mitarbeiter, die über Jahre hinweg hervorragende Nachrichten und Programminhalte erstellt haben, weiterhin Teil des internationalen RT-Teams sind."

Nach Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine sind die russischen  Auslandsmedien im Westen mit Sanktionen und Verboten belegt worden. Am Mittwoch hat der Rat der Europäischen Union eine Verordnung veröffentlicht, nach der jede Verbreitung der Sendungen und Inhalte von RT und Sputnik untersagt ist.

Die aktuelle Strafmaßnahme betrifft alle Verbreitungswege "von RT und Sputnik" in der EU, etwa per Kabel, Satellit oder Internet. Betroffen seien auch RT-Ableger etwa auf Deutsch oder Französisch. Bereits seit vergangener Woche ist RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan mit EU-Sanktionen belegt. Unter anderem wurde ihr – wie auch zahlreichen anderen russischen Journalisten – die Einreise in die EU verboten.

Die Sanktionen gegen RT und Sputnik sollen zeitlich befristet sein und nur so lange andauern, "bis die Aggression gegen die Ukraine beendet ist und die Russische Föderation und ihre Medien ihre Propagandaaktionen gegen die Union und ihre Mitgliedsstaaten eingestellt haben", sagte ein EU-Beamter.

Der Facebook-Konzern Meta und die Video-App TikTok beschränkten bereits den Zugang zu Inhalten von RT und Sputnik in der EU.

Mehr zum Thema - Rat der Europäischen Union untersagt jede Verbreitung von RT und Sputnik

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