Nordamerika

"Vision 2031": USA, Deutschland, Frankreich und vier weitere Nationen planen Super-"Space Force"

Die USA planen zusammen mit Deutschland, Frankreich und vier weiteren Nationen, bis zum Jahr 2031 eine gemeinsame Weltraumstreitmacht aufzustellen. Dies verkündete das US-Verteidigungsministerium am Dienstag in einer Erklärung. So soll die Super-"Space Force" auch eine gemeinsame Raumfahrer-Reserve zusammenstellen.
"Vision 2031": USA, Deutschland, Frankreich und vier weitere Nationen planen Super-"Space Force"Quelle: www.globallookpress.com © Icon/Search

Das US-Verteidigungsministerium im Washingtoner Pentagon hat am Dienstag eine gemeinsame Agenda Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens, Kanadas, Neuseelands, Australiens und den USA veröffentlicht, in welcher die geplante Strategie zum Aufbau einer "Space Force" als gemeinsame Weltraumstreitmacht bis zum Jahr 2031 vorgestellt und erläutert wird.

In dem Strategiepapier, das unter dem Titel "Combined Space Operations Vision 2031" (zu Deutsch: "Kombinierte Weltraumoperationen Vision 2031") veröffentlicht wurde, werden der übergreifende Zweck der gemeinsamen Initiative und deren Leitprinzipien festgehalten. Darunter fallen die freie Nutzung des Weltraums, die unter Anerkennung der Souveränität stehende, partnerschaftliche Zusammenarbeit der an der Initiative beteiligten Nationen, die verantwortungsvolle und nachhaltige Nutzung des Weltraums und die gemeinsame Einigung zur Einhaltung des Völkerrechts während der Umsetzung der Vision. 

Laut US-Pentagon seien "Bedrohungen durch technologische Fortschritte" und die damit einhergehenden "immer umfassenderen und aggressiveren Weltraum-Gegenprogramme anderer Nationen" Grund für den militärischen Zusammenschluss der sieben Staaten im Wettlauf um die Vorherrschaft im Weltraum. 

Dem Dokument nach habe der erfolgte Test einer bodengestützten "Anti-Satellitenwaffe" Russlands im November 2021 gezeigt, dass nicht nur durch die Waffe selbst eine Gefahr für Satelliten bestehe würde, sondern auch durch die nach dem Angriff entstehenden Trümmerteile, die in erdnahe Umlaufbahnen gelangen können und dann sogenannte "Böen" von Konjunktionen (Zusammentreffen) oder Annäherungen dieser Trümmer mit Satelliten zur Folge haben.

So hätten die Astronauten der Internationalen Raumstation (ISS) am Tag des Tests vorsorglich Schutz in ihren Rückkehrkapseln suchen müssen, da Trümmerteile eines zuvor zerstörten Satelliten mit der ISS zu kollidieren drohten. 

Doch nach der Erklärung des US-Verteidigungsministeriums zur "Combined Space Operations Vision 2031" sei auch das Feld der Cybersicherheit im Weltall ein Element der Initiative, etwa seien ein russischer Satellit, der anderen Satelliten folgt, als auch ebensolche Satelliten chinesischer Bauart mit einem Greifroboterarm als Risiken für die Weltraumsicherheit zu bewerten.

Die strategischen Ziele dieser "Vision 2031" sehen unter anderem sowohl den Austausch von Informationen untereinander als auch die Verbesserung der Führung, Kontrolle, Kommunikation und anderer "operativer Verbindungen" zwischen den beteiligten Partner-Nationen vor. So sollen auch widerstandsfähige, interoperable Architekturen, eine gemeinsame Raumfahrer-Reserve und auch deren Ausbildung gefördert werden.   

Warum eine Zusammenarbeit im Bereich der Weltraumkriegsführung für den Westen und aus dessen Sicht durchaus Sinn ergebe, begründete Oberst Raj Agrawal, Leiter der Raumfahrtabteilung des Büros für internationale Angelegenheiten der US-Luftwaffe, bereits am 27. Januar als Gast in der US-TV-Sendung The Space Policy Show des Center for Space Policy and Strategy Aerospace.org. Dort ging er auf die erhofften Vorteile dieser multinationalen Zusammenarbeit ein. So könnten die USA aufgrund "begrenzter Budgets" im Bereich der Raumfahrt alleine "vielleicht nicht alle Dinge erreichen, die wir erreichen wollen", sagte er und ergänzte:

"Je mehr wir zusammenarbeiten, um unsere Kapazitäten auszubauen, desto mehr können wir jeden abschrecken, der versucht, unseren Vorsprung im Weltraum herauszufordern."

Die am Dienstag veröffentlichte gemeinsame Erklärung der USA und ihrer sechs Partner-Staaten ist vermutlich auf die bereits Mitte Januar veröffentlichte Erklärung der NATO zu deren künftiger Weltraumpolitik zurückzuführen, wonach zu befürchten sei, dass andere Staaten den Weltraum dafür nutzen könnten, ihre Macht zu projizieren, die eigenen Bündnis-Aktivitäten dort oben zu verfolgen oder in die Weltraumressourcen der Bündnispartner zwecks Erschweren der Reaktionen einzugreifen. 

Durch die von Elon Musk mit seinem Raumfahrtunternehmen Space X vorangetriebene Entwicklung wiederverwendbarer Trägerraketen haben sich die Kosten für den Transport von Gütern – wie zum Beispiel auch von Satelliten – in den Weltraum merklich verringert, was auf geopolitischer Ebene zu einem neuen Wettlauf über die Vorherrschaft im All führt, vergleichbar mit dem der sechziger, siebziger und achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts, führte.

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